Der Brief (ab dem 12. Jh. ursprünglich als sentbrief in der heutigen Bedeutung, von lateinisch brevis libellus bzw. im 6. Jh. von spätlateinisch breve‚ „kurzes Schreiben, Urkunde“, zu brevis ‚kurz‘)[1] ist eine auf Papier festgehaltene Nachricht, die meist von einem Boten überbracht wird und eine für den Empfänger gedachte persönliche Botschaft enthält. Ein Brief wird gefaltet (Faltbrief), ist als Brief, Briefchen oder Brieflein auch eine (pharmazeutische) Bezeichnung für Tüte[2] bzw. Apothekerbriefchen, oder in einem Umschlag (Umschlagbrief) verschickt.[3] Außerdem kann eine Briefsendung damit gemeint sein.[3]
Der Brief besteht meist aus der Angabe zu Ort und Tag des Verfassens, der Anrede, dem Text und der Schlussformel. Der Umschlag enthält in der Regel Angaben zum Absender, die Empfängeranschrift und bei Versand eine Freimachung.
Der Brief ist ein Kulturprodukt, das die Überwindung der Illiteralität zur Voraussetzung hat und das die Entwicklung der geschriebenen Sprache zur Grundlage nimmt. Seine Verwendung als Kommunikationsmittel setzt eine Schreib- und Lesekompetenz (etwa als Schrift in einer visuell-grafischen Wahrnehmung im Sinne von Schreiben, Lesen bzw. der Anwendung von Schreibmaterialien und Schriftträgern) voraus.[4]
Mit der Entwicklung moderner Kommunikationstechniken haben auf Papier geschriebene Briefe in den letzten Jahrzehnten zunehmend ihre Bedeutung verloren.