Candida albicans | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Candida albicans, Pseudohyphen (links, mit Blastokonidien und Chlamydosporen) und hefeartige Zellen (rechts) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Candida albicans | ||||||||||||
(C.P.Robin) Berkhout |
Candida albicans (früher Monilia albicans und Oidium albicans), der „Soorpilz“, ist ein Pilz der Candidagruppe, die den Hefepilzen zugeordnet wird. Er ist der häufigste Erreger der Kandidose (auch Candidose, Candidiasis, Candidamykose, Monoliasis, Soor oder bei Babys „Windelpilz“ genannt). Dieser Pilz ist bei Gleichwarmen („Warmblüter“) und somit auch beim Menschen häufig auf den Schleimhäuten von Mund und Rachen und im Genitalbereich sowie im Verdauungstrakt zu finden. Bei etwa 75 % aller gesunden Menschen kann er laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nachgewiesen werden. Der Pilz kann auch zwischen Fingern und Zehen sowie auf den Finger- und Fußnägeln vorkommen.
C. albicans gehört zu den fakultativ pathogenen Erregern (nur unter bestimmten Bedingungen eine Krankheit auslösend) und ist als ein Saprobiont anzusehen, der in einem Gleichgewichtszustand mit der menschlichen Immunabwehr und anderen Mikroorganismen siedelt. Die Besiedelung durch diesen Pilz verursacht in der Regel kaum Beschwerden. Bei fehlender oder verminderter Immunität (im Rahmen von anderen Grundkrankheiten, wie Diabetes mellitus, Krebs, AIDS, oder durch die Gabe bestimmter Medikamente wie Antibiotika) kann die Besiedelung mit Candida albicans oder ihm verwandten Pilzen jedoch stark zunehmen, die sich dann als Mykose manifestiert. Meistens handelt es sich dabei um endogene Infektionen, das heißt, der Erreger war bereits vor Krankheitsausbruch am Ort der Infektion, seltener um exogene Infektionen, also durch von außen erworbene Erreger.
Die WHO hat Candida albicans auf ihrer im Oktober 2022 erstmals veröffentlichten Liste der gesundheitsgefährdenden Pilzspezies (FPPL − Fungal Priority Pathogens List) in die höchste Kategorie 'kritisch' eingeordnet.[1]
Behandeln lässt sich eine Candidose mit Antimykotika (Antipilzmittel), die in die Synthese der Pilzzellwand (zum Beispiel Caspofungin) oder der Zellmembran (zum Beispiel Fluconazol, Nystatin) eingreifen.
Candida lässt sich gut unter Zugabe von Antibiotika (zur Unterdrückung von Bakterienkolonien) auf einfachen Nährböden anzüchten und bildet in Kultur bei 37 °C innerhalb von ein bis zwei Tagen kleine weißliche Kolonien.