Charisma

Charisma ([ˈçarɪsma, çaˈrɪsma, ˈkarɪsma oder kaˈrɪsma], von altgriechisch χάρισμα chárisma „Gnadengabe, aus Wohlwollen gespendete Gabe“) bezeichnet in der jüdisch-christlichen Tradition (Philo, Septuaginta, Neues Testament) etwas von Gott dem Menschen Geschenktes, wobei durch das Wort das Wohlwollen als Motivation der Gabe betont wird. Der Ausdruck wird dann vor allem bei Paulus für geistliche Fähigkeiten verwendet.

In der Religionswissenschaft wird der Begriff einerseits für die Begabung oder Befähigung zum Empfang von Offenbarungen, Inspirationen oder Erleuchtungen verwendet, andererseits – verbunden mit religiöser Devianz und Innovation – für die Schaffung einer eigenen von einer bestimmten Gruppe anerkannten numinosen Autorität.

Im Management gilt das Konzept der transformationalen Führung als eine Möglichkeit, diesen Begriff in der Praxis zu operationalisieren und bei der Entwicklung von Führungskompetenzen im Rahmen der Führungskräfteentwicklung anzuwenden.

In der Soziologie bezeichnet es eine der drei Formen von Herrschaft. Einen besonders begabten Menschen, oft mit fesselnder Ausstrahlung und großem Einfluss, bezeichnet man als Charismatiker. Charismatische Herrschaft zeichnet sich z. B. durch die Fähigkeit aus, sich sanktionslos über Regeln hinwegzusetzen. An diese Bedeutung schließt sich die alltagssprachliche Verwendung des Begriffs nur ungenau an, die mit dem „Charisma“ eines Menschen dessen gewinnende „Ausstrahlung“ bezeichnet.


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