Chester A. Arthur

Chester Alan Arthur (1882)
Unterschrift von C.A. Arthur
Unterschrift von C.A. Arthur

Chester Alan Arthur (* 5. Oktober 1829 in Fairfield, Vermont; † 18. November 1886 in New York City, New York) war vom 4. März bis zum 19. September 1881 Vizepräsident und anschließend bis zum 4. März 1885 der 21. Präsident der Vereinigten Staaten. Er folgte Präsident James A. Garfield ins Weiße Haus, der an den Folgen eines Attentats gestorben war.

Arthur war ursprünglich Lehrer, bis er beim abolitionistischen Anwalt Erastus D. Culver eine juristische Laufbahn einschlug. Bald mit einer eigenen Anwaltspraxis versehen, verbrachte er die Zeit bis zum Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs in New York City und stieg bis in den Beraterstab von Gouverneur Edwin D. Morgan. Nur im Jahr 1857 verschlug eine abenteuerliche Unternehmung ihn für einige Monate in die Wirren des Blutenden Kansas (Bleeding Kansas). Im Sezessionskrieg diente er als Quartiermeister in der New Yorker Staatsgarde und stieg bis zum Generalmajor auf. Nach der Abwahl des republikanischen Gouverneur verließ er 1863 die Unionsarmee. Danach konzentrierte er sich mehr und mehr auf die New Yorker Politik, wobei seine ersten Stellenbewerbungen für herausgehobene öffentliche Dienstposten im vom Ämterpatronage und Vetternwirtschaft gekennzeichneten Spoils System („Beutesystem“) ohne Erfolg blieben, bis er sich der „politischen Maschine“ der Stalwarts angeschlossen hatte. Arthur stieg rasch zu einem Stellvertreter des Stalwarts-Führers Roscoe Conkling auf. Neben der High Society New Yorks kam er somit auch in Kontakt mit Präsident Ulysses S. Grant. Im Jahr 1871 wurde er schließlich zum Leiter der Zollbehörde am New Yorker Hafen berufen.

Das Zollhaus war die größte Dienststelle im Land und der Schwerpunkt im nationalen Spoils-System, bei dem die Dienstposten nicht nach Eignung, sondern Verdiensten für die Partei oder gegen Spenden vergeben wurden. Als der den Reformern nahestehende Rutherford B. Hayes 1877 Präsident wurde, geriet Arthur, für viele die Personifikation des Spoils-Systems, zunehmend unter Druck. Erst nach langem Hin und Her wurde er Anfang 1879 durch Beschluss des Senats endgültig aus dem Amt entfernt. Zum Entsetzen der Reformer wurde Arthur auf dem Nominierungsparteitag (Republican National Convention) 1880 zum Running Mate von Präsidentschaftskandidat James A. Garfield bestimmt, um das Ticket zwischen Regionen und Faktionen auszubalancieren. Garfields kurze Präsidentschaft war von dessen erbitterten Konflikt mit Conklings geprägt, wobei Arthur seinem Mentor die Stange hielt. Nach dem Attentat auf Garfield beschädigte diese Parteinahme zusammen mit den Tatumständen, die eine vermeintliche persönliche Nähe des Attentäters zu Arthur implizierten, das öffentliche Ansehen des Vizepräsidenten erheblich, auch nachdem die Wahnhaftigkeit von Charles J. Guiteau zutage getreten war. Um auf keinen Fall den Eindruck zu hinterlassen, er wolle dem sterbenden Garfield die Macht entreißen, mied er dessen Nähe und blieb in seiner Residenz in Manhattan. Nach dem Tod des Präsidenten nahm ihm hier ein Richter den Amtseid ab.

Bis Anfang 1882 bildete Arthur sein Kabinett, das aus dem Kabinett Garfield nur Robert Todd Lincoln übernahm. Arthur leitete mit dem Pendleton Act Reformen des öffentlichen Dienstes im Sinne seines Vorgängers ein, die im Wesentlichen eine Stellenbesetzung nach Eignung einführte und der Dominanz der „politischen Maschinen“ ein Ende setzte. Außerdem begann er mit der Modernisierung der Flotte. Gegen den nativistisch motivierten Chinese Exclusion Act legte er entgegen der Parteilinie und in Teilen sinophob eingestellten Öffentlichkeit sein Veto ein und erreichte eine Verkürzung des Einwanderungsstopps. Beim umstrittenen Flüsse- und Häfengesetz von 1882, dessen Gelder vor allem den Südstaaten und den lokalen Parteiapparaten zugutekamen, überstimmte der Kongress Arthurs Veto. Erst kurz im Amt mit der Diagnose eines tödlichen Nephrotischen Syndroms konfrontiert und in der Partei unter anderem wegen seiner Vetos politisch marginalisiert, suchte er 1884 nicht aktiv eine Wiederwahl und unterlag auf der Republican National Convention James G. Blaine. Keine zwei Jahre nachdem er das Weiße Haus verlassen hatte, starb Arthur im Herbst 1886.


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