Chorda dorsalis

Lanzettfischchen: Bauplan mit Chorda dorsalis (2) zwischen dem Neuralrohr (1, 3) und dem Kiemendarm (6, 9, 11).

Die Chorda dorsalis („Rückensaite“; von lateinisch chordaSaite“ und dorsum „Rücken“) oder auch Notochord, Achsenstab, selten Urwirbelsäule und häufig schlicht Chorda, ist das ursprüngliche innere Achsenskelett aller Chordatiere (Chordata) und für sie das namensgebende Merkmal. Die Chorda dorsalis ist ein langer, dünner und biegsamer Stab im Rückenbereich. Sie gehört zu den Primitivorganen.

Alle Chordatiere legen zumindest als Embryonen eine Chorda dorsalis an, die manchmal noch von einer bindegewebigen Chordascheide umhüllt ist.[1] Zu den Chordata gehören drei heute noch lebende Tiergruppen: die Lanzettfischchen (Leptocardia), die Schädeltiere (Craniata) und die Manteltiere (Tunicata). Bei den Lanzettfischchen und einigen erwachsenen Schädeltieren durchzieht die Chorda dorsalis die gesamte Körperlänge zwischen Neuralrohr und Darmkanal. Bei den übrigen heutigen Schädeltieren bildet sie sich vollständig oder bis auf kleine Reste zurück, weil sie von der Wirbelsäule (und den Zwischenwirbelscheiben)[2] ersetzt wird.[3] Manteltiere (Tunicata) bilden hingegen nur im Ruderschwanz der Larve eine Rückensaite aus.[4]

Die Chorda dorsalis besitzt sowohl eine Skelett- als auch eine Entwicklungsfunktion. In ihrer Skelettfunktion dient sie als nachgiebiges Innenskelett, das die Körpergestalt streckt und stabilisiert,[5] sowie als Ansatzstelle für Muskeln, die den Körper krümmen. Die Entwicklungsfunktion liegt im Wesentlichen darin, während der Embryonalentwicklung die Bildung bestimmter anderer Gewebe und Organe einzuleiten, unter anderem des Zentralnervensystems.[2]

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