Darwin | |
---|---|
Entwickler | Apple |
Lizenz(en) | APSL 2.0 |
Erstveröff. | 16. März 1999 |
Akt. Version | 20.1.0 vom 12. November 2020 |
Kernel | XNU, Hybridkernel (Mach und FreeBSD) |
Abstammung | 4.3BSD ↳ NeXTSTEP → OPENSTEP ↳ Rhapsody ↳ Darwin 4.4BSD ↳ Darwin FreeBSD ↳ Darwin |
Architektur(en) | Aktuell: x86-64, ARM64 Historisch: PPC, x86-32, ARM32 |
Kompatibilität | POSIX, FreeBSD |
Sonstiges | Basissystem von macOS, iOS, etc. |
opensource.apple.com |
Darwin ist ein freies Unix-Betriebssystem des Unternehmens Apple und die Basis für die proprietären Betriebssysteme von Apple, die aus Mac OS X entstanden sind: macOS für Personal Computer der Marke Mac, iOS für die Mobilgeräte iPod und iPhone, iPadOS für das iPad, tvOS für die Apple-TV-Set-Top-Box, watchOS für die Apple Watch und visionOS für die Apple Vision Pro. Es wurde als Darwin 0.1 am 16. März 1999,[1] gemeinsam mit Mac OS X Server 1.0, erstmals verfügbar gemacht.[2][3]
Im Januar 1997 wurde NeXT von Apple übernommen und damit auch das bis Version 3 noch NeXTStep genannte Betriebssystem OPENSTEP, das gerade in Version 4.0 veröffentlicht worden war. Dieses wurde unter dem Namen Rhapsody u. a. um die Macintosh-Oberfläche im Platinum-Design, wie es auch in Mac OS 8 verwendet wurde, sowie die Virtualisierungsumgebung Blue Box, unter der Mac OS 8.1 virtualisiert ausgeführt werden konnte, erweitert.
NeXTStep, OPENSTEP und Rhapsody nutzen große Teile von BSD-Unix als Grundlage für ein auf mehreren Plattformen und Rechnerarchitekturen lauffähiges Betriebssystem – auch Rhapsody hätte auf mehreren Plattformen laufen sollen, doch stoppte Apple 1998 die Veröffentlichung des fertiggestellten Rhapsody für PowerPC-Macintosh- und x86-PC-Systeme, da eine Multi-Plattform-Strategie als am Markt gescheitert erkannt worden war.
Auf der WWDC 1998 kündigte Apple die Verschmelzung des klassischen Mac OS (damals aktuell in Version 8, bis 1997 noch System 7) mit Rhapsody an, welches den Namen „Mac OS X“ (gesprochen „Mac OS 10“) tragen sollte. Laut Steve Jobs sollte Mac OS X bereits 1999 erscheinen. Da es jedoch 1999 noch nicht fertig war, wurde Rhapsody als reines Macintosh-Server-Betriebssystem unter dem Namen „Mac OS X Server 1.0“ veröffentlicht – sowie dessen quelloffener BSD-Kern als Darwin 0.1.
Auf dieser Basis – Rhapsody und Darwin als dessen quelloffener Teil – wurde mit der Entwicklung von Mac OS X 10.0 begonnen und mit den Veröffentlichungen der Developer Previews und der Public Beta wurden ab 1999 auch einige Versionen von Darwin veröffentlicht, die auf einem Macintosh-Computer mit laufendem Mac OS installierbar waren. Doch nach der fertigen Version von Mac OS X 10.0 „Cheetah“ 2001 verlor Apple das Interesse an einer offiziellen Darwin-Distribution und stellt seither nur mehr den Quelltext für Darwin, der die Basis der jeweiligen Version des proprietären Betriebssystems bildet, zur Verfügung. Die Weiterentwicklung von Darwin ist in dieser Form eng mit der Entwicklung der Apple-Betriebssysteme verwoben.
Da integrale Teile von macOS und iOS nicht quelloffen verfügbar sind, fehlt Darwin sowohl die grafische Benutzerschnittstelle Aqua als auch Quartz, OpenGL, QuickTime sowie die Programmierschnittstellen Cocoa und Carbon, weshalb Programme für Mac OS X/OS X/macOS auch nicht lauffähig sind. Daher nutzten die wenigen verfügbaren Darwin-Distributionen freie (FreeBSD-kompatible) Desktop-Umgebungen, und z. B. mittels MacPorts ist eine Vielzahl freier Software auch auf Darwin ohne großen Aufwand nutzbar.[4]