Die Fragmente der griechischen Historiker (vom Herausgeber empfohlene Abkürzung FGrHist, es ist aber auch FGrH in Gebrauch) ist der Titel einer Sammlung von Textfragmenten aus ansonsten nicht überlieferten Werken der griechischen Antike. Es handelt sich dabei um Zitate späterer (auch römischer) Autoren aus den einzelnen Werken. Die „FGrHist“ wurden 1923 von Felix Jacoby begründet und führen die Arbeit der von Karl Müller herausgegebenen Fragmenta historicorum Graecorum (5 Bde. Paris 1841–1872) fort. Sie dienen als wichtiges und unentbehrliches Hilfsmittel für Althistoriker und Philologen.
Zu Jacobys Lebzeiten erschienen die ersten drei der von ihm geplanten sechs Teile in fünfzehn Bänden, die wiederum aus zahlreichen Teilbänden bestehen. Eine internationale Forschergruppe arbeitet an der Fortsetzung der Sammlung und hat seit 1998 mehrere Bände des vierten Teils vorgelegt, der fünfte Teil ist ebenfalls in Bearbeitung (Die Fragmente der griechischen Historiker. Continued). Diese Bände enthalten auch eine Übersetzung (ganz überwiegend in englischer Sprache, in Part 5 auch teilweise mit deutscher bzw. italienischer Übersetzung) und einen neuen kritischen Kommentar.
Des Weiteren erscheint online Brill’s New Jacoby, wo ebenfalls eine englische Übersetzung und Kommentar angeboten werden. In diese Sammlung werden überwiegend die bereits von Jacoby berücksichtigten Geschichtsschreiber aufgenommen.
2005 wurden die von Jacoby bearbeiteten Bände und ein dreibändiges, 1999 als Druckausgabe erschienenes Register in einer CD-ROM-Ausgabe veröffentlicht.
Für den Bereich der römischen Historiker existiert mit The Fragments of the Roman Historians ein entsprechendes Äquivalent. Für die Spätantike wird im Rahmen des von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste betreute Langzeitprojekt Kleine und fragmentarische Historiker der Spätantike mehrere Texte mit deutscher Übersetzung und einem philologisch-historischen Kommentar herausgegeben.