Diplohaplonten oder Haplo-Diplonten sind Lebewesen, bei deren Fortpflanzung abwechselnd haploide und diploide Generationen auftreten. Diese Art des Generationswechsels bezeichnet man als heterophasisch (griech. ἕτερος heteros ‚der andere‘, ‚ungleich‘), weil der Ploidiegrad (die Kernphase) der Generationen verschieden ist (vgl. Kernphasenwechsel). Zu den Diplohaplonten gehören alle „höheren“ Pflanzen (Embryophyta oder Landpflanzen) und die meisten Algen, von den Tieren hingegen nur die einzelligen Foraminiferen.
Kennzeichnend für Diplohaplonten ist, dass sowohl in der haploiden wie in der diploiden Phase Mitosen erfolgen, d. h. Kernteilungen ohne Änderung der Kernphase. Die haploide Generation pflanzt sich geschlechtlich fort, indem sie weibliche und männliche Geschlechtszellen (Gameten) bildet. Sie wird deshalb als Gametophyt bezeichnet. Durch die Vereinigung zweier Gameten verschiedenen Geschlechts und Verschmelzung der Zellkerne (Befruchtung) entsteht eine diploide Zygote, die erste Zelle der diploiden Generation. Diese pflanzt sich ungeschlechtlich fort, indem sie nach einer Reduktionsteilung (Meiose) haploide Sporen bildet. Sie wird deshalb als Sporophyt bezeichnet. Aus den Sporen wächst die nächste haploide Generation.
Sowohl der Gametophyt als auch der Sporophyt sind mehrzellig, aber die beiden Generationen haben meist völlig verschieden aussehende Erscheinungsformen. Von den Diplohaplonten zu unterscheiden sind Haplonten, bei denen nur die Zygote diploid ist – zu diesen gehören manche Algen und tierische Einzeller –, und Diplonten, bei denen nur die Gameten haploid sind – zu diesen gehören die meisten Tiere und der Mensch.
Ein nur etymologisch ähnlicher Begriff ist Haplodiploidie, eine Form der Geschlechtsdetermination.