Diploidie

Von Diploidie (altgriechisch διπλόος diplóos ‚zweifach‘, Plural διπλοῖ diploĩ ‚zweifachige‘) wird in der Genetik gesprochen, wenn in einem Zellkern einer eukaryoten Zelle ein zweifacher Chromosomensatz (2n) vorliegt. Dessen Zahl an Chromosomen ist das Zweifache (Doppelte) eines einfachen Chromosomensatzes (1n). Zellen mit solchen Zellkernen sind diploid. Die Bezeichnung wird auch für Lebewesen verwendet, die überwiegend aus solchen Zellen bestehen. Ein einfacher Chromosomensatz wird haploid genannt.

Werden die Chromosomen einer eukaryoten Zelle genauer untersucht und miteinander verglichen, so finden sich oft Chromosomen von gleicher Größe, die homologe Gene enthalten. Liegen im Zellkern alle Chromosomen als Paare von homologen Chromosomen vor, so hat die Zelle einen zweifachen Chromosomensatz (2n); dies wird als diploid bezeichnet. Bei den meisten Wirbeltieren liegt dieser Zustand grundsätzlich in den Körperzellen vor.

Diploide Lebewesen, die sich geschlechtlich fortpflanzen, entstehen aus den Keimzellen der beiden Eltern bei der Befruchtung. Dabei vereinigen sich zwei Gameten, wobei ihre Zellkerne – mit je einfachem Chromosomensatz – zum gemeinsamen diploiden Kern verschmelzen. Bei solchen Lebewesen wechseln sich also eine haploide und eine diploide Entwicklungsphase ab (Kernphasenwechsel). Der Übergang vom diploiden zum haploiden Zustand ist die Meiose.

Bei den meisten vielzelligen Tieren (und auch beim Menschen) sind die Zellen des Körpers in der Regel diploid und nur die Gameten (Keimzellen) haploid. Man bezeichnet sie deshalb als Diplonten. Dagegen haben Pflanzen in ihrem Lebenszyklus auch eine mehr oder weniger stark ausgeprägte haploide Phase und werden daher als Diplohaplonten bezeichnet. Am kürzesten ist die diploide Phase bei den Haplonten, wo sie auf die Zygote beschränkt ist. Zu ihnen gehören viele Algen und manche Einzeller. In manchen Lebewesen kommen auch andere Ploidiegrade vor, etwa triploid (3n) oder tetraploid (4n).


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