Die Disputation von Tortosa (spanisch Disputa de Tortosa) war eine der bedeutendsten Disputationen zwischen Christen und Juden des Spätmittelalter. Sie fand vom 7. Februar 1413 bis 13. November 1414 in der Stadt Tortosa in Katalonien unter der Krone von Aragonien statt. Die Disputation war Teil einer Reihe von religiösen, christlichen Indoktrinationssitzungen mit dem Ziel, die jüdischen religiösen Autoritäten zu zwingen, vor ihren Glaubensbrüdern „Irrtümer“ ihrer Religion einzugestehen und anzuerkennen, dass das Alte Testament bzw. der Tanach Jesus Christus unterstützen würde, der der Messias gewesen sei.
Zu den Teilnehmern auf jüdischer Seite gehörten Isaak ben Mose Hallevi Profiat Duran und Josef Albo sowie andere rabbinische Gelehrte wie Moshe ben Abbas[1] und Astruc ha-Levi.[2] Jeder von ihnen war ein Vertreter einer anderen Gemeinschaft. Vincent Ferrer, der später heiliggesprochen wurde, war ein wichtiger Teilnehmer auf der christlichen Seite.
Als Folge der Disputationen verbot im Mai 1415 eine päpstliche Bulle das Studium des Talmud und erniedrigte die Juden auf jede erdenkliche Weise.