Distickstoffmonoxid

Strukturformel
Mesomere Grenzstrukturen des Distickstoffmonoxid-Moleküls
Allgemeines
Name Distickstoffmonoxid (INN)
Andere Namen
  • Lachgas
  • Distickstoffoxid
  • Stickoxydul
  • Stickstoffoxydulgas
  • Azo-oxid
  • E 942 [1]
  • NITROUS OXIDE (INCI)[2]
Summenformel N2O
Kurzbeschreibung

farbloses Gas mit süßlichem Geruch[3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10024-97-2
EG-Nummer 233-032-0
ECHA-InfoCard 100.030.017
PubChem 948
ChemSpider 923
DrugBank DB06690
Wikidata Q905750
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N01AX13

Wirkstoffklasse

Analgetikum

Eigenschaften
Molare Masse 44,01 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

1,848 kg·m−3 (15 °C, 1 bar)[3]

Schmelzpunkt

−90,8 °C[3]

Siedepunkt

−88,5 °C[3]

Dampfdruck
  • 50,8 bar (20 °C)[3]
  • 57,2 bar (25 °C)[3]
  • 63,2 bar (30 °C)[3]
Löslichkeit
Dipolmoment

0,16083 D[5] (5,365 · 10−31 C · m)

Brechungsindex

1,000516 (0 °C, 101,325 kPa)[6]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 270​‐​280​‐​336
P: 220​‐​244​‐​260​‐​370+376​‐​304+340+315​‐​403[3]
MAK
  • DFG: 100 ml·m−3 beziehungsweise
    180 mg·m−3[3]
  • Schweiz: 100 ml·m−3 beziehungsweise 182 mg·m−3[7]
Treibhauspotential

298 (bezogen auf 100 Jahre)[8][9]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Distickstoffmonoxid, allgemein bekannt unter dem Trivialnamen Lachgas, ist eine chemische Verbindung mit der Summenformel N2O. Bei Raumtemperatur ist es ein farbloses, nicht brennbares Gas. Es ist geruchlos und geschmacklos; teilweise wird jedoch über einen leicht süßlichen Geschmack beim Einatmen berichtet. Bei höheren Temperaturen ist Distickstoffmonoxid ein starkes Oxidationsmittel. In der medizinischen Literatur wird Distickstoffmonoxid auch als Stickoxydul oder Stickoxidul bezeichnet.

Distickstoffmonoxid ist ein Spurengas, dessen Konzentration in der Erdatmosphäre seit Beginn des 19. Jahrhunderts stark zugenommen hat. Als Treibhausgas trägt Distickstoffmonoxid zur globalen Erwärmung sowie zum Ozonabbau in der Stratosphäre bei. Ein großer Teil der vom Menschen verursachten Distickstoffmonoxidemissionen sind auf die Landwirtschaft zurückzuführen.

Als Oxidationsmittel wird es in Raketentreibstoffen und im Rennsport zur Leistungssteigerung von Motoren verwendet. Distickstoffmonoxid wird in der Medizin, insbesondere in der Geburtshilfe und Zahnmedizin wegen seiner betäubenden und schmerzlindernden Wirkung eingesetzt. Es steht auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.

  1. Eintrag zu E 942 : Nitrous oxide in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 27. Juni 2020.
  2. Eintrag zu NITROUS OXIDE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 27. Juni 2020.
  3. a b c d e f g h i j k Eintrag zu Distickstoffmonoxid, verdichtet in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Juni 2020. (JavaScript erforderlich)
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  5. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Dipole Moments, S. 9-51.
  6. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Gases, S. 10-254.
  7. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 10024-97-2 bzw. Distickstoffmonoxid), abgerufen am 10. Juni 2020.
  8. P. Forster, V. Ramaswamy u. a.: Changes in Atmospheric Constituents and in Radiative Forcing. In: Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Cambridge University Press, Cambridge / New York 2007, S. 212; [online auf ipcc.ch] (PDF; 7,7 MB)
  9. Bedrohte Ozonschicht: Lachgas ist größeres Problem als FCKW. In: Spiegel Online. 28. August 2009, abgerufen am 13. April 2015.

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