Doppelbindungstheorie

Die Doppelbindungstheorie (engl. double bind theory, franz. double-contrainte) ist ein kommunikationstheoretisches Forschungsergebnis zur Entstehung schizophrener Symptomatiken (Heidelberger Schule).[1] Diese variieren kontextabhängig. Die Doppelbindungstheorie hat die Therapie revolutioniert. Die Theorie wurde von einer Gruppe um den Anthropologen und Kommunikationsforscher Gregory Bateson entwickelt. Sie identifizierten (im Gegensatz zu bis dahin geltenden intrapsychischen Hypothesen) Beziehungsstrukturen, welche zu Verhaltensformen führen können, die als Schizophrenie bezeichnet werden. Hierfür prägten sie den Ausdruck double bind.[2] Diese Verbindung zur Schizophrenie konnte allerdings empirisch nicht bestätigt werden.[3][4][5]

Die Doppelbindungstheorie beschreibt die lähmende, weil doppelte Bindung eines Menschen an paradoxe Botschaften oder Signale (sog. Doppelbotschaften) und deren Auswirkungen. Die Signale können den Inhalt der gesprochenen Worte betreffen oder Tonfall, Gesten und Handlungen sein.

  1. Arnold, Eysenck, Meili: Lexikon der Psychologie. Double-bind-hypothesis, S. 390, Bechtermünz Verlag, 1996, ISBN 3-86047-508-8.
  2. Gerhard Stumm (Hrsg.): Personenlexikon der Psychotherapie. Springer, 2006, ISBN 3-211-83818-X.
  3. M. Pinquart: Soziale Bedingungen psychischer Störungen. In: H.U. Wittchen, J. Hoyer (Hrsg.): Klinische Psychologie und Psychotherapie. 2. Auflage. Springer, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-642-13017-5.
  4. K. Hahlweg: Schizophrenie. In: S. Schneider, J. Margraf (Hrsg.): Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Band 2: Störungen im Erwachsenenalter – Spezielle Indikationen – Glossar. Springer, Heidelberg 2006, ISBN 3-540-79542-1.
  5. E.-R. Rey: Schizophrenien. In: H. Reinecker (Hrsg.): Lehrbuch der klinischen Psychologie und Psychotherapie. Modelle Psychischer Störungen. 4. Auflage. Hogrefe, Göttingen 2003, ISBN 3-8017-1712-7.

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