Im Edikt von Fontainebleau (französisch Édit de Fontainebleau), in Frankreich besser unter dem Namen «révocation de l'édit de Nantes» („Widerrufung des Edikts von Nantes“) bekannt, widerrief König Ludwig XIV. am 18. Oktober 1685 auf Schloss Fontainebleau Edikte seiner Vorgänger, das Edikt von Nantes und das Gnadenedikt von Alès. Mit dem Edikt von Nantes hatte 1598 sein Großvater, König Heinrich IV., den französischen Protestanten Religionsfreiheit zugesichert und die mehr als dreißigjährigen Hugenottenkriege nach der Bartholomäusnacht beendet. 1629 hatte Ludwig XIII. im Gnadenedikt von Alès die Freiheit zur Durchführung von Synoden eingeschränkt und die befestigten (Zufluchts-)Orte für Protestanten aufgehoben (französisch places de sûreté protestantes).