Einwanderung

Weltkarte mit farblich dargestelltem Immigrantenanteil pro Staat im Jahr 2005
Europäische Einwanderer kommen in Argentinien an

Menschen, die einzeln oder in Gruppen ihre bisherigen Wohnorte verlassen, um sich an anderen Orten dauerhaft oder zumindest für längere Zeit niederzulassen, werden als Migranten bezeichnet. Pendler, Touristen und andere Kurzzeitaufenthalte fallen nicht unter die Definition von Migration, saisonale Arbeitsmigration wird manchmal mit einbezogen.

Überschreiten Menschen im Zuge ihrer Migration Ländergrenzen, werden sie aus der Perspektive des Landes, das sie betreten, Einwanderer oder Immigranten (von lateinisch migrare, „wandern“) genannt. (Aus der Perspektive des Landes, das sie verlassen, heißen sie Auswanderer oder Emigranten.) Die Soziologie bezeichnet Immigration in der Regel als Zuwanderung (sowie Emigration entsprechend Abwanderung).

Weltweit wird die Anzahl der Immigranten (d. h. derer, die im Laufe ihres Lebens ihren dauernden Wohnsitz vom Ausland ins Bezugsland verlegt haben) auf 231,5 Millionen geschätzt,[1] das sind 3,25 % der Weltbevölkerung. Migration ist eine bedeutende Änderung im Leben eines Menschen und mit großen, zum Teil lebensbedrohlichen Risiken verbunden (siehe unerlaubte Migration), und zerreißt oft Familienverbände und soziale Strukturen.

Das moderne Bild der Immigration ist im Zusammenhang mit den Begriffen Nationalstaaten und Nationalitäten sowie Pässen, Grenzen mit Grenzkontrollen und Staatsbürgerschaftsrecht zu sehen. In vielen Staaten haben Immigranten als Nicht-Staatsbürger im Verhältnis zu Staatsbürgern eingeschränkte Rechte, besonders das Recht auf Niederlassung wird zum Teil streng durch Immigrationsgesetze beschränkt (siehe auch Ausländerrecht). Immigration ohne gesetzliche Erlaubnis oder Verstoß gegen die durch die Form der Aufenthaltserlaubnis gesetzten Grenzen – sogenannte illegale Immigration – kann strafbar sein und führt gewöhnlich zu Festnahme und Verurteilung und/oder zur Abschiebung durch Staatsorgane.

Immigranten unterscheiden sich, sofern es sich nicht um Rückwanderer handelt, mitunter von den Einwohnern eines Staates. Dies kann zu Problemen und Spannungen zwischen Immigranten und den alteingesessenen Landesbewohnern führen. Dies ist auch von Kultur, Mentalität und Traditionen (z. B. Gastfreundschaft, Xenophobie), Wirtschaftslage bzw. -aussichten und vielen anderen Faktoren abhängig. Manchmal nehmen Immigranten und Einheimische den gleichen Spannungs- bzw. Problemfall sehr unterschiedlich wahr. In vielen Ländern gibt es seit Jahrzehnten Debatten um Integration bzw. Assimilation und die Effekte von Multikulturalität.

  1. UN-Schätzung, 2013.

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