Ekel und Abscheu sind Bezeichnungen für die Empfindung einer starken Abneigung in Verbindung mit Widerwillen. Im Gegensatz zu anderen, weniger starken Formen der Ablehnung äußert sich Ekel mitunter auch durch starke körperliche Reaktionen wie Übelkeit und Brechreiz, Schweißausbrüche, sinkenden Blutdruck bis hin zur Ohnmacht. Wissenschaftlich gilt Ekel nicht nur als Affekt, sondern auch als Instinkt.[1] Die instinktive Reaktion ist in Bezug auf bestimmte Gerüche, Geschmäcke und Anblicke angeboren. Zusätzliche Ekelgefühle werden aber auch während der Sozialisation erworben. Ekel dient der Prävention von Krankheiten.[2] Nahrungstabus werden auch deshalb eingehalten, weil tabuisierte potenzielle Nahrungsmittel anerzogene Ekelgefühle auslösen.
Nach der Auffassung von Lothar Penning, der sich 1984 mit sozialwissenschaftlichen und kulturgeschichtlichen Aspekten des Ekels beschäftigt hatte, wurde Ekel als ein sozialer Mechanismus definiert, „der kulturell bedingt und pädagogisch vermittelt, sich den primitiven Brech- und Würgereflex zunutze macht, um die vorrational erworbene, soziale Basisidentität zu schützen.“[3]
Ekel spielt auch bei einigen Phobien eine Rolle, das wesentliche Merkmal einer Phobie ist jedoch Angst, nicht Ekel. Extreme Ekelempfindlichkeit wird in der Psychologie als Idiosynkrasie bezeichnet. Bei der Krankheit Chorea Huntington empfinden Betroffene dagegen überhaupt keinen Ekel und können auch den entsprechenden Gesichtsausdruck bei anderen nicht mehr deuten.