Ekstase (altgriechisch ἔκστασις ékstasis „das Außersichgeraten, die Verzückung“; von ἐξ-ίστασθαι ex-hístasthai „aus sich heraustreten, außer sich sein“), früher auch als Verzückung bezeichnet, ist ein in der Religionswissenschaft und Psychologie verwendeter Begriff. Ekstase ist eine Sammelbezeichnung für besonders intensive psychische Ausnahme-Zustände (Transzendenzerfahrungen), die einer Trance ähneln oder durch eine solche entfesselt werden. Sie werden von den Betroffenen als dramatische Zustandsveränderungen des Bewusstseins beschrieben.[1][2]
Das Bewusstsein wird ihren Angaben zufolge während der Ekstase als „erweitert“ oder „erhöht“ erlebt. Durch diese Erweiterung oder Erhöhung erhält der Betroffene (oder auch ein ihn Beobachtender) den Eindruck, er sei „außer sich“ oder „nicht bei sich“. Damit ist gemeint, er sei aus dem Bereich seiner vertrauten Umwelt und des normalen Wahrnehmungsvermögens herausgetreten und in einen Bereich andersartiger Wahrnehmungsmöglichkeiten eingetreten. Der Historiker Peter Dinzelbacher beschreibt Ekstase als das „Heraustreten der Seele aus dem Körper bei gleichzeitiger Suspendierung der Sinneswahrnehmungen“ und im weiteren Sinne um einen „rauschartigen Erregungszustand mit gemindertem Bewusstsein“.[3]
Während der Ekstase erscheint dieser andere Bereich dem Betroffenen nicht nur als völlig real, sondern als die einzige Realität. Auch rückblickend pflegen Ekstatiker das in der Ekstase Erlebte für bedeutender, wertvoller und wirklicher als die Alltagswelt zu halten. Religiöse Ekstatiker interpretieren und bewerten ihre ekstatischen Erlebnisse im Kontext ihres jeweiligen religiösen Weltbilds. Das „Außersichsein“ wird in manchen Fällen auch buchstäblich im Sinne eines örtlichen Heraustretens der Seele aus dem Körper aufgefasst.