Als elektronische Orgel wird allgemein ein Tasteninstrument mit elektronischer Tonerzeugung bezeichnet. Eine konkrete analoge oder digitale Technologie der Klangerzeugung, Designausführung oder Baugröße kann an dem Begriff nicht festgemacht werden und ist immer vom jeweiligen Stand der Technik abhängig und stark anwenderbezogen. So zählt auch die elektromechanische Orgel zu den elektronischen Orgeln. Da den Musiker eher Klangqualität und Verwendungszweck des Musikinstrumentes interessieren, tritt die verwendete Technologie in den Hintergrund. Umgangssprachlich wird sie auch mit E-Orgel oder Elektro-Orgel (früher auch Elektronenorgel, Elektronikorgel) benannt.[1]
Ab den 1930ern aus den Vorläufern entwickelt, war sie bis zum Aufkommen polyphoner Synthesizer Mitte der 1970er Jahre eines der wenigen elektrophonen Tasteninstrumente mit polyphoner Tonerzeugung. Ursprünglich war die Pfeifenorgel Vorbild zur Entwicklung der elektronischen Orgel: Tastatur (auch mit mehreren Manualen), Bezeichnung der Registerlagen nach der Fußtonzahl oder zum Teil der Registernamen werden übernommen. Durch stetig weitere Verbesserungen und inzwischen durch Einsatz der Computertechnik wurde die Klangerzeugung so verbessert, dass sie auch als elektronische Konzertorgel und Sakralorgel mit hoher Klangqualität zum Einsatz kommt.
Die Abmessungen der Tastatur entsprechen denen beim Klavier, die Trägheit ist aber geringer (ungewichtete Tastatur). Die Zahl der Tasten beträgt häufig 61 (5 Oktaven), aber auch andere Werte zwischen 31[2] und 88 kommen vor. Der geringe Spielwiderstand erlaubt Spieltechniken, die auf einer gewichteten Tastatur nicht oder nur schwer möglich sind. Digitale Sakralorgeln, die Kirchenorgeln zum Vorbild haben, simulieren wiederum (einstellbar) den Druckwiderstand der Tasten.