Dieser Artikel beschreibt Emissionsrechtehandel generell; für den Emissionsrechtehandel der Europäischen Union siehe EU-Emissionshandel; für Klimazertifikate als Ausgleich für Emissionen siehe Klimakompensation.
Der Emissionsrechtehandel, Emissionshandel oder Handel mit Emissionszertifikaten, ist ein marktbasiertes Instrument der Umweltpolitik zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung.[2][3][4] Dabei werden ökonomische Anreize zur Reduktion von Schadstoffemissionen geschaffen.[5] Emissionshandelssysteme für CO2 und andere Treibhausgase werden als Form der CO2-Bepreisung in der Europäischen Union, China und anderen Ländern als wichtiges Instrument zur Eindämmung des Klimawandels eingesetzt.[6][4]
In einem Emissionshandelssystem verteilt oder verkauft eine zentrale Behörde eine begrenzte Anzahl von Zertifikaten, die zur Emission einer bestimmten Menge eines Schadstoffs über einen definierten Zeitraum berechtigen.[5] Verursacher von Emissionen müssen am Ende des Zeitraums Zertifikate in Höhe ihrer Emissionen vorweisen. Dazu müssen sie von der Behörde oder anderen Verursachern ausreichend Zertifikate erhalten bzw. zukaufen. Überschüssige Zertifikate können sie an andere Verursacher verkaufen.[7]
Der Emissionshandel ist eine marktbasierte Form der Umweltregulierung, die es ermöglicht, dezentral zu entscheiden, wie Emissionen am kosteneffektivsten eingespart werden können.[8][9] Es besteht ein breiter wissenschaftlicher Konsens, dass der Emissionshandel ein effektives und effizientes Leitinstrument im Kampf gegen den globalen Klimawandel ist, der mit komplementären Maßnahmen wie ordnungsrechtlichen Umweltvorschriften oder Subventionen kombiniert werden sollte.[10][11]
↑Easwaran Narassimhan, Kelly S. Gallagher, Stefan Koester, Julio Rivera Alejo: Carbon pricing in practice: a review of existing emissions trading systems. In: Climate Policy. Band18, Nr.8, 14. September 2018, S.967–991, doi:10.1080/14693062.2018.1467827.
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↑ abRobert N. Stavins: Experience with Market-Based Environmental Policy Instruments. ID 199848. Social Science Research Network, Rochester, NY 1. Juli 2002, doi:10.2139/ssrn.199848 (ssrn.com [abgerufen am 15. August 2021]).
↑Bianca Nogrady: China launches world’s largest carbon market: but is it ambitious enough? In: Nature. Band595, Nr.7869, 20. Juli 2021, S.637–637, doi:10.1038/d41586-021-01989-7.
↑Judson Jaffe, Matthew Ranson, Robert N. Stavins: Linking Tradable Permit Systems: A Key Element of Emerging International Climate Policy Architecture. In: Ecology Law Quarterly. Band36, Nr.4, 2009, S.789–808, JSTOR:24114952.
↑Preston Teeter, Jörgen Sandberg: Constraining or Enabling Green Capability Development? How Policy Uncertainty Affects Organizational Responses to Flexible Environmental Regulations: Constraining or Enabling Green Capability Development? In: British Journal of Management. Band28, Nr.4, Oktober 2017, S.649–665, doi:10.1111/1467-8551.12188.
↑Partnership for Market Readiness, International Carbon Action Partnership: Emissions Trading in Practice, Second Edition: A Handbook on Design and Implementation. Hrsg.: Weltbank. April 2021, S.25 (handle.net [abgerufen am 8. Juli 2023]).