Als Epiphyten (altgriechisch ἐπί epí „auf, über“ und φυτόν phytón „Pflanze“) oder Aufsitzerpflanzen werden Pflanzen bezeichnet, die auf anderen Pflanzen wachsen. Dieser Ausdruck wird sowohl auf Landpflanzen als auch Wasserpflanzen angewendet. An Land dienen zumeist Bäume als Substrat für Epiphyten, während aquatische Epiphyten wie Algen auf höheren aquatischen Pflanzen (z. B. Seegräsern) wachsen. Die den Epiphyten tragende Pflanze bezeichnet man als Phorophyten (φορός phorós „tragend“ zu φορεύς phoreús „Träger“).[1]
Der Vorteil dieser Lebensweise ist die bessere Verfügbarkeit von Licht, das am Waldboden (bzw. Meeresboden) ein limitierender Faktor für das Pflanzenwachstum ist. Der Nachteil der atmosphärisch epiphytischen Lebensweise ist jedoch, dass eine kontinuierliche Versorgung mit Wasser und Nährstoffen aufgrund der fehlenden Verbindung zum Erdboden nicht immer gewährleistet ist. Die Epiphyten haben im Laufe der Evolution unterschiedliche morphologische und physiologische Anpassungen entwickelt, um sich von der Wasser- und Nährstoffversorgung des Erdbodens unabhängig zu machen. Dabei hat sich nach bestehender Lehrmeinung die epiphytische Lebensweise mehrere Male unabhängig entwickelt.[2]
Im klassischen Sinn sind Epiphyten keine Phytoparasiten, da sie das Phloem ihrer Wirtspflanze nicht anzapfen. Einige Autoren zählen die echten Parasiten (z. B. Mistel) aufgrund ihrer atmosphärischen Lebensweise jedoch auch zu den Epiphyten.