Erzengel Michael

Der Erzengel Michael im Kampf mit dem Drachen (10./11. Jh.), Tympanon am Southwell Minster
Raffael: Der Erzengel Michael (1518; Louvre)

Michael (hebräisch מיכאל; arabisch ميكائيل/ميكال DMG „Mīkā’īl“ bzw. „Mīkāl“, deutsch „Wer ist wie Gott?“) ist nach dem Tanach ein Erzengel und kommt in den Traditionen des Judentums, Christentums und Islams vor. Anders als im Christentum wird der Engel Michael im Judentum nie mit „Attributen der Göttlichkeit“ versehen.[1] In der neutestamentlichen Offenbarung des Johannes tritt Michael in einem eschatologischen Kontext als Bezwinger Satans auf, den er auf die Erde hinabstürzt (Offb 12,7–9 ). Der Erzengel wurde nach der siegreichen Schlacht auf dem Lechfeld am 10. August 955 zum Schutzpatron des Ostfrankenreichs und später Deutschlands erklärt.

Der Koran und die arabische Literatur rezipierten die Gestalt des Erzengels Michael seit dem 7. Jahrhundert n. Chr. unter den Namen Mikal bzw. Mika'il.

  1. Max Wiener: Die Lehren des Judentums nach den Quellen. Bd. II, S. 213ff., neu hrsg. v. Walter Homolka, Knesebeck, München 1999.

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