Fehlfarbe (Hundezucht)

Boxer mit fast komplett weißem Fell und braunen Augen bei fehlender Pigmentierung der Lidränder. Weiße Boxer sind nicht zur Zucht zugelassen.
Boxer-Welpen in dem FCI-Rassestandard entsprechender Färbung: links gelb, rechts gestromt – laut Rassestandard darf nicht mehr als ein Drittel des Fells weiß sein.

Als Fehlfarbe bzw. Farbfehler werden in der Rassehundezucht Fellfärbungen von Hunden bezeichnet, die im jeweiligen FCI-Rassestandard nicht vorgesehen sind. Bei einigen Hunderassen erlaubt der Rassestandard die gesamte Vielfalt an gesundheitlich unbedenklichen Fellfärbungen, die bei Hunden genetisch bedingt vorkommen, bei anderen sind mehrere im Standard genau definierte Fellfarben zulässig, und bei manchen Rassen ist eine bestimmte Fellfärbung in eng umgrenzten Varianten vorgeschrieben. Auch die rassetypischen Augenfarben sowie die gewünschte Färbung der Lidränder und des Nasenschwamms sind dem jeweiligen Rassestandard zu entnehmen.

Kleinflächige unerwünschte Färbungen nennt man Farbfehler. Großflächige oder den ganzen Körper betreffende unerwünschte Färbungen nennt man Fehlfarben. Bei fehlfarbigen Welpen entsprechen meist beide Elterntiere dem FCI-Rassestandard. Ein Hund mit einer Fehlfarbe ist nach der kynologischen Definition innerhalb der Rassehundezucht keine Varietät, denn bei dieser muss ein zusätzliches erlaubtes Merkmal im Rassestandard beschrieben sein. Der Begriff Fehlfarbe ist kein tiermedizinischer Begriff. Es gibt sowohl Hunde mit Fehlfarben, die gesund sind, als auch solche, bei denen bestimmte Farbgene durch Polyphänie zu Fehlbildungen oder Erkrankungen führen. Bei Hunden kann hinsichtlich der Fellfarbe ein und derselbe Phänotyp durch unterschiedliche Gene bzw. Varianten eines Allels entstehen, so dass sich bei manchen Tieren die gesundheitliche Relevanz nur durch eine DNA-Analyse feststellen lässt.[1][2] Die Begriffe Fehlfarbe und Farbfehler finden auch in der Rassezucht anderer Tierarten Verwendung, beispielsweise bei Pferden.

  1. Anna Laukner: Fellfarben – Fehlfarben. Schweizer Hundemagazin 2/07 (PDF).
  2. S. M. Schmutz, T. G. Berryere: Genes affecting coat colour and pattern in domestic dogs: a review. In: Anim Genet. 38(6), 2007, S. 539–549 (englisch, PMID 18052939).

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