Feuerklimax (auch Feuerökosystem oder -landschaft) wird ein Vegetationstyp genannt, dessen Existenz wesentlich durch den Umweltfaktor Feuer bestimmt wird. In der Regel handelt es sich um Standorte in semiariden Klimaten, die ohne regelmäßig wiederkehrende Vegetationsbrände von Wäldern bestanden wären. Die Feuer lichten den Wald auf und zerstören große Teile des Baumbewuchses. Diese Störung tritt immer wieder (oft im gleichen Sukzessionsstadium) auf und verhindert, dass sich eine der Vegetationszone entsprechende Schlusswaldgesellschaft entwickeln kann. Auf diese Weise teilen sich vor allem die folgenden Biome die gleichen Klimabedingungen:
Links Schlusswaldgesellschaft (= Klimaxvegetation) – rechts Feuerlandschaft (= Feuerklimax)[1]
Bei Regionen, in denen die Waldfähigkeit aufgrund zu großer Trockenheit grenzwertig ist, sind das Brandrisiko und die Störanfälligkeit der Wälder deutlich höher. Daher werden auch für die Waldsteppen (Übergangslebensraum zwischen den gemäßigten Wäldern und den Steppen) neben kleinklimatischen und edaphischen Faktoren regelmäßige Feuer als Ursache für die baumfreien „Inseln“ diskutiert.[2]
Bei den borealen Nadelwäldern sind regelmäßige Waldbrände zwar nicht existentiell wichtig, erfüllen aber dennoch eine wichtige Funktion zur Verjüngung der Bestände, wenn die Nadelstreuauflage am Boden zu dick wird und die Keimung der Samen verhindert.[3]
Auch die subtropischen Graslandschaften der humiden Pampa Südamerikas und des Highvelds in Südafrika wären heute potenziell Wald. Hierbei handelt es sich jedoch um immerfeuchten Lorbeerwald, der wie die Regenwälder ausgesprochen selten brennt. Als Erklärung dient eine Kombination aus klimahistorischen und anthropogenen Faktoren: Da im Umfeld dieser Regionen keine kälteresistenten Baumarten vorkamen, handelte es sich bereits während trockener historischer Kaltzeiten um Steppenlandschaften. Da Jäger und Sammler und später Hirten für die Jagd und zur Offenhaltung der Weiden immer wieder Feuer legten, konnte sich auch in späteren feuchtwarmen Perioden kein Wald etablieren.[4][5][6]