Flusssystem

Ein Flusssystem (auch Flussnetz) ist die Gesamtheit aller Flüsse, die aus einem Hauptfluss und seinen direkten und indirekten Nebenflüssen besteht. Dabei sammelt sich das Wasser aus einer kaum überschaubaren Anzahl von Quellgerinnen, die sich zu immer größeren Fließgewässern vereinigen. Der Hauptstrang eines solchen verästelten Flusssystems ergibt sich, flussaufwärts betrachtet, an den vielen Vereinigungspunkten durch den jeweils voluminöseren, im Mittel mehr Wasser führenden Fluss. Diesem Hauptstrang folgt im Allgemeinen auch die historisch gewachsene Namengebung, wobei es allerdings sehr viele Ausnahmen gibt. Nach dem namentlich dominierenden Fluss ist zumeist auch das Flusssystem benannt. Das vom Flusssystem entwässerte Gebiet, das Einzugsgebiet, wird durch Wasserscheiden begrenzt. Flussnetze unterscheiden sich durch Merkmale wie Gewässerdichte, vorherrschende Verlaufsmuster oder typische Topologien ihres Gewässernetzes.

Im Unterschied zum Flusssystem, das die Gesamtheit der realen Wasserkörper eines Abflusssystems darstellt, steht in der Hydrographie und beim Wassermanagement der Begriff Flussnetz für ein theoretisches Konzept: So werden für eine Modellierung von Flussnetzen alle stehenden Gewässer (Seen) ignoriert und durch eine sie durchströmende Gewässerachse ersetzt, damit der Gewässerpfad (auch Gewässerstrang oder Gewässerroute) durchgehend ist. Für das Flussnetz ist primär das Fließverhalten von Belang. Die Gesamtheit aus Wasserkörpern (Gewässer im eigentlichen Sinne und Grundwasserkörper), deren Struktur als Gewässernetz und das Einzugsgebiet bezeichnet man als Gewässersystem (hydrologisches/hydrographisches System).[1]

Mündungsort dreier Flüsse: Inn, Donau und Ilz in Passau
Mündungsgewässernetz Hugli, Ganges, Brahmaputra (Jamuna), Padma, Meghna
  1. Vergl. Hydroglogisches System. Eintrag in GeoDataZone, Universidad national de Jujuy, geodz.com.

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