Frank Rizzo (* 23. Oktober 1920 in Philadelphia, Pennsylvania; † 16. Juli 1991 ebenda) war ein amerikanischer Politiker und von 1972 bis 1980 Bürgermeister von Philadelphia.
Er entstammte einer italoamerikanischen Familie und wuchs in kleinbürgerlichen Verhältnissen in South Philadelphia auf. Ohne Schulabschluss begann er seinen Werdegang als Polizist und arbeitete sich bis zum Polizeichef der Stadt empor. In dieser Funktion erreichte er wegen seines kontrovers diskutierten harten Vorgehens gegen die afroamerikanische Bürgerrechts- und studentische Protestbewegung internationale Bekanntheit. Viele Seiten warfen ihm Polizeigewalt und Rassismus vor. Rizzo trat bei insgesamt fünf Bürgermeisterwahlen an, von denen er die ersten beiden für sich entschied, und kandidierte dabei zuerst für die Demokraten und später für die Republikanische Partei. Richard Nixon orientierte sich im Präsidentschaftswahlkampf von 1972 thematisch an Rizzos Law-and-Order-Politik und suchte seine Kooperation.
Rizzos Person und Amtsführung polarisierten die Bürger Philadelphias in hohem Maße, wobei ihm polizeistaatliche Methoden vorgeworfen wurden. So ordnete er als Bürgermeister die Telefonüberwachung von politischen Gegnern durch eine eigens dafür eingerichtete Spionage-Einheit an. Eine Petition für Rizzos Abwahl, ausgelöst durch historisch einmalige Abgabenerhöhungen zu Beginn seiner zweiten Amtszeit, scheiterte im Jahr 1976. Weil die in der Stadtordnung Philadelphias festgeschriebene Mandatsbeschränkung keine dritte Amtszeit zuließ, schied er 1980 aus dem Rathaus aus. Danach trat er bei den folgenden drei Bürgermeisterwahlen an und moderierte zwischenzeitlich eine Talk-Show in einem lokalen Radiosender. Während des Wahlkampfes 1991 starb Rizzo an den Folgen eines Herzinfarktes.
Im Juni 2020 wurden als Reaktion auf die Proteste infolge des Todes von George Floyd sowie die Black-Lives-Matter-Bewegung in Philadelphia ein Denkmal Rizzos entfernt sowie ein ihn abbildendes Wandgemälde am Italian Market übermalt.