Franken (Region)

Der Fränkische Rechen, das Wappen Frankens
Das heutige Franken
Karte von Franken, 1642
Blick über die winterliche Altstadt Nürnbergs, vorne links das Dach der Frauenkirche sowie des Alten Rathauses, mittig die Kirche St. Sebald, dahinter die Kuppel des Opernhauses, links davon St. Lorenz, die Kuppel des Hauptbahnhofs und der Frauentorturm, rechts der Weiße Turm, die Kuppel der Elisabethkirche und der Spittlertorturm sowie am Rand in Umrissen der Fernsehturm.
Blick von der Festung Marienberg über Würzburg
Links die Obere Pfarre, mittig der Dom und die Neue Residenz, rechts davon das Kloster Michelsberg sowie das Alte Rathaus in Bamberg
Hofer Altstadt mit der Marienkirche am Abend

Franken, volkstümlich auch Frankenland genannt, (Fränkisch: Franggn) ist eine Region in Deutschland, in der etwa fünf Millionen Menschen leben.[1][2][3][4] Sie zeichnet sich durch kulturelle und sprachliche Eigenheiten aus und kann in etwa mit dem Gebiet gleichgesetzt werden, in dem ostfränkische Dialekte (umgangssprachlich Fränkisch)[5] vorherrschen, wobei in Randbereichen der heutigen fränkischen Verwaltungseinheiten auch andere Dialekte wie zum Beispiel das Untermainländische gesprochen werden. Zu Franken gehören demnach im Wesentlichen die Bezirke Oberfranken, Unterfranken und Mittelfranken in Bayern, Hohenlohe, Tauberfranken sowie die Städte und Gemeinden im Altkreis Buchen (heute Neckar-Odenwald-Kreis) und im Bauland im nordöstlichen Baden-Württemberg, weiterhin Südthüringen südlich des Rennsteigs sowie Teile Hessens, hier insbesondere das Territorium der zum Fränkischen Reichskreis gehörenden Grafschaft Erbach, das im Wesentlichen mit dem Odenwaldkreis identisch ist. Eine offiziell festgelegte räumliche Eingrenzung Frankens gibt es nicht.

Der Begriff Franken bezeichnet auch die Volksgruppe, die in dieser Region lebt. Sie ist vom germanischen Volksstamm der Franken zu unterscheiden – die Region war historisch lediglich dessen östlichstes Siedlungsgebiet. Archäologisch ist im 6. und 7. Jahrhundert eine starke Frankisierung des vorher vorwiegend alamannisch-elbgermanisch und in Oberfranken teilweise slawisch besiedelten Gebiets festzustellen.[6][7] Spätestens seit dem 9. Jahrhundert als Francia Orientalis (Ostfranken) bekannt,[8] bildete das Gebiet im Hochmittelalter den Ostteil des fränkischen Stammesherzogtums und seit 1500 den Fränkischen Reichskreis.[9] Im Zuge der Neugliederung der süddeutschen Staaten durch Napoleon Bonaparte nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches wurde der größte Teil Frankens Bayern zugesprochen.[10]

  1. Die Schätzung ergibt sich durch die Zusammenzählung der Bevölkerungszahl Mittel-, Ober- und Unterfrankens sowie der Landkreise Südthüringens und Tauberfrankens. (Stand 2022: 4.946.388)
  2. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  3. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  4. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  5. Alfred Klepsch: Fränkische Dialekte. In: Historisches Lexikon Bayerns
  6. Frank Siegmund: Alemannen und Franken (Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 23). Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2000, S. 355 f.
  7. So finden sich fränkische Gräber aus dieser Zeit in Nordbayern. Siehe hierzu Christian Pescheck: Das fränkische Reihengräberfeld von Kleinlangheim, Lkr. Kitzingen/Nordbayern. Philipp von Zabern, Mainz 1996.
  8. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen francia orientalis.
  9. Rudolf Endres: Der Fränkische Reichskreis. In: Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur 29, herausgegeben vom Haus der Bayerischen Geschichte, Regensburg 2003, S. 6, siehe Online-Version (PDF; 2,4 MB)
  10. Manfred Treml: Das Königreich Bayern (1806–1918). In: Politische Geschichte Bayerns, herausgegeben vom Haus der Bayerischen Geschichte als Heft 9 der Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur, 1989, S. 22–25, hier: S. 22.

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