Freiheitsgrad

Die sechs Freiheitsgrade eines Körpers im freien Raum (mit den bei Fahrzeugen üblichen Bezeichnungen der Rotationsachsen): vor/zurück (forward/back), herauf/herunter (up/down), links/rechts (left/right), gieren (yaw), nicken (pitch), rollen (roll)

Freiheitsgrad bezeichnet im engen, mechanischen Sinn jede voneinander unabhängige (und in diesem Sinne „frei wählbare“) Bewegungsmöglichkeit,[1] im weiteren Sinne jeden unabhängigen veränderlichen inneren oder äußeren Parameter eines Systems.[2] Das System muss dabei folgende Eigenschaften haben:

  • Es ist durch die Spezifizierung der Parameter eindeutig bestimmt.
  • Wird ein Parameter weggelassen, so ist das System nicht mehr eindeutig bestimmt.
  • Jeder Parameter kann verändert werden, ohne dass sich die anderen Parameter verändern.

Bei kinematischen Ketten wird die Zahl der Freiheitsgrade auch Laufgrad genannt.[3] Ein starrer Körper im Raum hat demnach sechs Freiheitsgrade, denn man kann den Körper in drei voneinander unabhängige Richtungen bewegen (Translation) und um drei voneinander unabhängige Achsen drehen (Rotation).

  1. Eberhard Brommundt, Gottfried Sachs, Delf Sachau: Technische Mechanik. Eine Einführung. 4., verbesserte und erweiterte Auflage. Oldenbourg. München u. a. 2007, ISBN 978-3-486-58111-9, S. 47 ff.
  2. Freiheitsgrad. In: Lexikon der Physik. Spektrum Akademischer Verlag, abgerufen am 7. Mai 2017.
  3. Wolfgang H. Müller, Ferdinand Ferber: Technische Mechanik für Ingenieure. 3., neu bearbeitete Auflage. Fachbuchverlag Leipzig im Carl-Hanser-Verlag, München u. a. 2008, ISBN 978-3-446-41423-5.

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