Friedrich Wolters

„er war ein Vollbild des schönsten deutschen und des schönsten der Jugend eigenen Vorzuges“:[1] Friedrich Wolters (links) mit Berthold Vallentin, Bingen, 1910 (Foto von Jacob Hilsdorf)

Friedrich Wilhelm Wolters (* 2. September 1876 in Uerdingen; † 14. April 1930 in München) war ein deutscher Historiker, Lyriker und Übersetzer. Er gehörte zu den zentralen Figuren des George-Kreises.

Nachdem Wolters 1904 mit Stefan George in Kontakt getreten war, wurde er 1909/1910 in den Kreis aufgenommen und avancierte in den 1920er Jahren zu einem der wichtigsten Jünger des Dichters. Schon 1909 hatte er mit Herrschaft und Dienst eine grundlegende programmatische Schrift vorgelegt, wenig später wurde er gemeinsam mit Friedrich Gundolf mit der Herausgeberschaft des Jahrbuchs für die geistige Bewegung betraut und trieb das Projekt einer gemeinsamen Weltanschauung des George-Kreises voran. An seinem Hauptwerk Stefan George und die Blätter für die Kunst. Deutsche Geistesgeschichte seit 1890 (erschienen 1929), einer monumentalen Geschichte des Kreises, arbeitete er seit 1913. Als Historiker beschäftigte sich Wolters unter anderem mit dem französischen 18. Jahrhundert und erhielt zunächst eine außerordentliche Professur an der Universität Marburg, 1923 dann ein Ordinariat in Kiel. Er bemühte sich sowohl als Hochschullehrer als auch als Herausgeber des fünfbändigen Lesebuchs Der Deutsche besonders um eine Wirkung auf die Jugend, die er im Georgeschen und nationalen Sinne erziehen wollte.[2] Außerdem übertrug Wolters christliche Dichtungen aus dem Lateinischen, Griechischen und Mittelhochdeutschen und schrieb selbst Gedichte, die in Georges Blättern für die Kunst und in eigenen Gedichtbänden veröffentlicht wurden. In den 1920er Jahren trat er zudem als nationaler Redner hervor.

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Borchardt.
  2. Diesen Aspekt arbeitet vor allem Carola Groppe, Die Macht der Bildung, S. 213–289 heraus.

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