Fritz Kortner (* 12. Mai 1892 in Wien als Fritz Nathan Kohn; † 22. Juli 1970 in München) war ein österreichischer Schauspieler, Film- und Theaterregisseur. Seinen Durchbruch als Schauspieler erlebte er in Karlheinz Martins Inszenierung von Ernst Tollers Schauspiel Die Wandlung 1919 in Berlin. Kortner galt als Exponent des expressionistischen Theaters und als „Typ des Zeitschauspielers“[1] der Weimarer Republik und Österreichs. Aufgrund jahrelanger Anfeindungen durch die Nationalsozialisten verließ Kortner einige Monate vor Anbruch der NS-Zeit Deutschland. Während der Emigration in Großbritannien und den Vereinigten Staaten arbeitete er als Drehbuchautor und Schauspieler in der Filmbranche.
Nach seiner Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland war Kortner als Gastregisseur und Schauspieler an zahlreichen westdeutschen und österreichischen Theatern tätig. Am häufigsten führte er an den Münchner Kammerspielen und am Berliner Schillertheater Regie. Mehrfach provozierten Inszenierungen und Filme Kortners aufgrund politischer Subtexte Kontroversen. Kortners aufwändiger, am sprachlichen und gestischen Detail orientierter Inszenierungsstil beeinflusste zahlreiche Regisseure und Schauspieler der Nachkriegszeit.
Neben seiner Arbeit als Theaterschauspieler und -regisseur trat Kortner in etwa einhundert Stumm- und Tonfilmen auf, führte Regie in Kino- und Fernsehfilmen und verfasste Drehbücher und Theaterstücke.