Gaia (Raumsonde) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gaia-Weltraumteleskop | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
NSSDC ID | 2013-074A | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Missionsziel | Sammlung astrometrischer Daten | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Betreiber | ESA | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Hersteller | EADS Astrium | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Trägerrakete | Sojus-ST mit Fregat-Oberstufe | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Startmasse | 2030 kg | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Instrumente | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
2 Teleskope, komplexe Kamera mit astrometrischem Feld, 2 Photometer, Spektrograph |
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Verlauf der Mission | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Startdatum | 19. Dezember 2013, 09:12 UTC | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Startrampe | Centre Spatial Guyanais, ELS | |||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gaia ist ein Weltraumteleskop der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), das den gesamten Himmel hochgenau dreidimensional optisch durchmustert. Es ist spezialisiert auf Objekte der Magnituden 3 bis 21, weshalb die hellsten Sterne am Nachthimmel wie Sirius oder Alpha Centauri nicht erfasst werden. Rund ein Prozent der Sterne der Milchstraße werden dabei astrometrisch, photometrisch und spektroskopisch mit bisher unerreichter Genauigkeit erfasst. Neben der genauen dreidimensionalen Position wird durch wiederholte Beobachtung auch die Bewegungsrichtung des Objekts bestimmt. Bei Objekten mit einer Magnitude von 16 oder heller wird zusätzlich das Spektrum analysiert, woraus sich Radialgeschwindigkeit, Spektralklasse, Temperatur, tatsächliche Leuchtkraft und weitere Daten ermitteln lassen.
Die Gaia-Mission ist der wissenschaftliche Nachfolger der Hipparcos-Mission der ESA (1989–1993) und soll letztlich bis zu 200-mal genauer die Positionen bestimmen, 10.000-mal mehr Objekte untersuchen und 100.000-mal mehr Daten produzieren als die Vorgängermission. Die Raumsonde befindet sich hierfür auf einem Lissajous-Orbit um den Sonne-Erde-Lagrange-Punkt L2.
Der Name Gaia war ursprünglich ein Akronym für „Globales Astrometrisches Interferometer für die Astrophysik“.[1][2] Er bezog sich auf die ursprünglich für dieses Teleskop geplante Technik der optischen Interferometrie.[3] Der Name wurde beibehalten trotz des im Laufe der Planungen geänderten Messprinzips, jedoch wurde die Schreibweise von GAIA auf Gaia geändert. Der Name ist auch eine Anlehnung an die Erdmuttergöttin Gaia der griechischen Mythologie.
Die ESA bestätigte Gaia im Jahr 2000 als priorisierte Mission und gab 2006 den Bau der Raumsonde in Auftrag. Sonde und Nutzlast wurden von europäischen Unternehmen gebaut. Der Start war am 19. Dezember 2013. Die Primärmission dauerte bis zum 25. Juli 2019, wurde aber vorläufig bis Ende 2025 verlängert.
Seit Missionsbeginn wurden vier Kataloge veröffentlicht: Gaia DR1 mit 1,1 Milliarden Objekten, Gaia DR2 mit 1,7 Milliarden Objekten, Gaia EDR3 und Gaia DR3 mit 1,8 Milliarden Objekten. Weitere erweiterte und verbesserte Kataloge sind angekündigt. Alle veröffentlichten Daten sind in einer Datenbank über das Internet für die Allgemeinheit zugänglich.[4]
Initiiert wurde Gaia von Lennart Lindegren und Michael Perryman, die zusammen 2022 den Shaw-Preis erhielten und schon wesentlich an dem Vorgänger Hipparcos beteiligt waren.
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen dw_20131219.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Prusti.