Galenos

Galenou Apanta, 1538

Galenos von Pergamon, auch (Aelius) Galenus (altgriechisch Γαληνός, deutsch üblicherweise Galen, in mittelalterlichen Handschriften und frühneuzeitlichen Drucken auch Galienus;[1] * 129 bzw. zwischen 128 und 131[2] in Pergamon in Kleinasien; † zwischen 199 und 216[3] in Rom), war ein griechischer Arzt, Anatom, medizinischer Schriftsteller, Forscher und Universalgelehrter, der vorwiegend in Rom tätig war.

Galen, der mit seinen in griechischer Sprache verfassten etwa 200 Schriften ein Werk enzyklopädischen Ausmaßes schuf, gilt als einer der bedeutendsten Ärzte des Altertums. Er baute die hippokratische Lehre, insbesondere die Vier-Säfte-Lehre (Humoralpathologie), die er systematisierte, aus. Seine umfassende Lehre über Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers beherrschte bis ins 17. Jahrhundert die gesamte Heilkunde. Er erwarb sich auch große Verdienste um die Arzneimittellehre. Zudem befasste er sich mit Sprachforschung.

  1. In den englischen Canterbury Tales des 14. Jahrhunderts auch Galien.
  2. Siehe etwa Johannes Ilberg: Wann ist Galenos geboren? In: Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medizin. Band 23, 1930, S. 289–292 (dort wie auch bei Kollesch und Nickel explizit 129 n. Chr.); bisweilen wird in der älteren Literatur, insbesondere der fachfremden, auch das Jahr 131 als Geburtsjahr angegeben; Joseph Walsh: The Date of Galens Birth. In: Annals of Medical History. Neue Folge 1, 1929, S. 378–382, und Refutation of Ilberg as to the Date of Galen’s Birth. In: Annals of Medical History. Neue Folge 4, 1932, S. 126–146, vertrat mit Nachdruck 130 als Geburtsjahr.
  3. Diethard Nickel: Galenos von Pergamon. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner: Enzyklopädie Medizingeschichte. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 448–452, hier: S. 448, gibt das Jahr 199 an, ohne ein späteres Jahr auszuschließen; ca. 216 vertritt beispielsweise Vivian Nutton: Galenos aus Pergamon. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 4, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01474-6, Sp. 748.

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