Ein geistliches Lied ist ein Lied mit christlich-religiösem Inhalt.
Als durch die Gemeinde gesungenes Kirchenlied ist das geistliche Lied in den meisten christlichen Konfessionen ein fester Bestandteil des Gottesdienstes. Das gemeinsame Singen ist in vielen Liturgien die Antwort der Gemeinde auf Predigt oder Gebet, ist selbst Gebet und Dank, dient der Pflege der Gemeinschaft, aber vor allem der Verinnerlichung der Glaubensinhalte.
Ursprünglich integraler Bestandteil der Liturgie, entwickelte sich das geistliche Lied vom Hymnen- und Psalmengesang über das strophische Gemeindelied Choral und das Lied zur Lektüre und privaten Andacht bis hin zum an zeitgenössische Singformen angelehnten Lied (Neues Geistliches Lied). Bis zu Luther wurde das Kirchenlied im europäischen Zusammenhang allerdings nur begrenzt verwendet und hatte zudem keine liturgische Funktion.
Ab der Reformationszeit wurden die im Gottesdienst verwendeten Lieder thematisch zunehmend dem Verlauf der Liturgie angepasst. Im Volksgesang des katholischen Gottesdienstes entwickelte sich ab dem 18. Jahrhundert das Messlied. Die bekanntesten Beispiele für ganze Zyklen von 8 bis 10 Messliedern sind die Deutschen Messen von Schubert und von Michael Haydn.
Die Lehre vom Kirchenlied ist die Hymnologie.