Geospatial Intelligence (GEOINT; deutsch „raumbezogene Aufklärung“) ist ein neuer Zweig nachrichtendienstlicher Aufklärung.
Ziel der Aufklärung ist die Gewinnung von Nachrichten aus der Auswertung von Bildern und raumbezogenen Informationen (Geodaten) über Gegenstände und Ereignisse bezogen auf Raum und Zeit. Diese Definition umfasst nicht nur Produkte (Themenkarten, Lagebilder) und Dienstleistungen (Erstellung von Echtzeitüberblicken über Truppenbewegungen), sondern auch den Prozess der Analyse. GEOINT setzt sich aus mehreren Subdisziplinen zusammen:
- Bildanalyse als der Prozess der Nutzbarmachung von Bildern von Aufklärungsflugzeugen, Drohnen oder Satelliten zur Beschreibung der Aktivitäten und Vorgänge an einem vorgegebenen Platz an der Erdoberfläche.
- Geodatenanalyse, der Prozess des Sammelns und der Analyse von Informationen über geographische Gegenstände wie Hügel, Täler, Flüsse, Gebäude, Straßen oder Schulen sowie ihrer Beziehungen zur Erde oder anderen geographischen Objekten. Durch Nutzung von geographischen Informationssystemen (GIS) können Daten sortiert, untersucht, analysiert werden, Ergebnisse können gezeigt werden, Schlussfolgerungen können verdeutlicht werden, wie es ohne GI-Systeme nicht möglich war.
- Raumbezogene Informationen und Dienste: Die Kombination von präziser Beschreibung und genauer Verortung von natürlichen und menschengemachten geographischen Objekten auf der Erdoberfläche mit der Möglichkeit eine Vielzahl von Informationen über diese in die Darstellung zu integrieren und darzustellen.[1]
Spezielle Geheimdienste mit der Aufgabe Geospatial Intelligence sind:
In anderen Staaten mit fortgeschrittenen Nachrichtendiensten, vor allem von militärischen Nachrichtendiensten, wird diese spezifische Richtung der Aufklärung von besonderen Abteilungen oder internen Fachdiensten wahrgenommen.
- ↑ Defence Imagery and Geospatial Organisation (DIGO): What is GEOINT?, abgerufen am 17. März 2014