Gerhard Mercator (geboren als Gheert Cremer; latinisiert Gerardus Mercator; * 5. März 1512 in Rupelmonde, Grafschaft Flandern; † 2. Dezember 1594 in Duisburg, Vereinigte Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg) war ein Geograph und Kartograf, der schon zu Lebzeiten als der Ptolemäus seiner Zeit angesehen wurde und große Berühmtheit erlangte. Heute vorwiegend als Karten- und Globenhersteller bekannt, war Mercator im 16. Jahrhundert auch als Kosmograf, Theologe und Philosoph von großer Bedeutung und setzte Maßstäbe als Schriftkünstler.
Mercator wirkte zunächst im flämischen Löwen, wo besonders viele astronomische Instrumente und Globen entstanden. Wohl auch wegen der religiösen Verfolgungen in der katholischen Stadt wandte er sich ab dem Jahr 1552 ins klevische Duisburg. Hier entstanden zunächst viele der heute noch bekannten Wandkarten. 1569 schuf Mercator mit der Weltkarte mit den wachsenden Breiten die Grundlage für die später nach ihm benannte Mercator-Projektion. Sie ermöglichte Schiffen den konstanten Kurs und revolutionierte in den folgenden Jahrhunderten die Seefahrt. Das Spätwerk ist von religiösen Texten geprägt; posthum gelang es den Söhnen und Enkeln, mit dem Atlas ein von ihm geplantes Kartenwerk herauszugeben, das einer ganzen Gattung den Namen geben sollte.
Der Name Mercator ist noch heute allgemein bekannt und wird mit technischer Präzision, aber auch wissenschaftlicher Offenheit und Toleranz in Verbindung gebracht. Viele Institutionen tragen seinen Namen. Daneben ist Mercator auch Markenname für unterschiedlichste Produkte. Die ikonischen Darstellungen des Kartografen mit Bart, Barett, Globus und Zirkel werden bis in die Gegenwart immer wieder von Künstlern rezipiert und abgewandelt.