Germanisches Neuheidentum

Der Wotansknoten versinnbildlicht die neun Welten und ist ein beliebtes Symbol der Forn Siðr- oder Ásatrú-Anhänger.
Der Thorshammer wird von vielen germanischen Neuheiden als Symbol ihres Glaubens getragen. Im Bild eine neuere Nachbildung des Fundes von Skåne.

Als germanisches Neuheidentum, auch germanisches Heidentum, neugermanisches Heidentum oder einfach Heidentum im engeren Sinne bezeichnet man zeitgenössische Bestrebungen zur Wiederbelebung einer vorchristlichen ethnischen Religion unter Berufung auf Kultur, Mythologie und Glaubenswelt der Germanen.[1] Am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigten völkische und rechtsesoterische Bewegungen in Deutschland und Österreich auch neuheidnische Bestrebungen. Eine zweite Wiederbelebungswelle begann in den frühen 1970er Jahren. Die Glaubensvorstellungen und Schwerpunkte der einzelnen Anhänger können sehr unterschiedlich sein. Sie reichen vom streng-historisch-polytheistischen Rekonstruktionismus und romantisch-folkloristischen Ansätzen (Folktro), über synkretisch-eklektische und pragmatisch-psychologische (jungianische Archetypen) bis hin zu mystischen Herangehensweisen. Es gibt weltweit ein weites Spektrum germanisch-neuheidnischer Organisationen.

  1. René Glünder: Germanisches (Neu-)Heidentum in Deutschland: Entstehung, Struktur und Symbolsystem eines alternativreligiösen Feldes. Logos Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-8325-2106-6.

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