Die Geschichte Kroatiens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der heutigen Republik Kroatien von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Sie beginnt lange vor der slawischen Landnahme im 7. Jahrhundert und der Entstehung des gegenwärtigen Siedlungsgebiets der Kroaten in Südosteuropa. Ihr Name erscheint in den Quellen ab dem 9. Jahrhundert.
Bereits vor rund einer Million Jahren war das Gebiet Kroatiens von Menschen bewohnt, in der Mittleren Steinzeit von Neandertalern (ausschließlich aus dem Moustérien vor etwa 120.000 bis 40.000 Jahren), schließlich von Cro-Magnon-Menschen vor mehr als 30.000 Jahren. Vor über 15.000 Jahren entstanden die ältesten in Kroatien aufgefundenen Tonobjekte in Form von Figurinen.
Im 6. Jahrtausend v. Chr. setzten mit dem Neolithikum Landbebauung und Viehhaltung ein. Die aus dem Nahen Osten zugewanderten neuen Bewohner wurden sesshaft, viele von ihnen lebten vom Fischfang. Die Dörfer nahmen, vor allem an der Küste, urbane Strukturen an. Vor der Vučedol-Kultur (3000–2200 v. Chr.) wird erstmals Kupferverarbeitung fassbar. Im 1. Jahrtausend v. Chr. war der Küstensaum von Venetern und Histriern besiedelt, weiter im Süden lebten Liburner und illyrische Stämme. Die gesellschaftlichen Hierarchien nach dem 8. Jahrhundert wurden steiler, die Expansion keltischer Stämme verdrängte große Gruppen südwärts, die dort neue Reiche errichteten. Gleichzeitig entstanden griechische Kolonien entlang der Küste, die die Nachbarn kulturell stark beeinflussten.
Ab der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurde das Gebiet römisch, nach jahrelangen Aufständen entstand die militärisch gesicherte Provinz Dalmatia. Seit dem 3. Jahrhundert n. Chr., vor allem aber mit der einsetzenden Völkerwanderung ging im Norden die städtische Lebensform stark zurück, im Süden schrumpften die nunmehr massiv befestigten Städte. Die römische Provinzialbevölkerung wurde christianisiert. Gegen Ende des weströmischen Reiches stellte Dalmatien den letzten von Ostrom anerkannten Kaiser, der 480 ermordet wurde.
Kroatiens ländliche Gebiete wurden ab dem Ende des 6. Jahrhunderts zunehmend von slawischen Gruppen bewohnt, die im 8. und 9. Jahrhundert gleichfalls christianisiert wurden. Zur Zeit der Landnahme verlief die Ostgrenze der kroatischen Länder etwa an der Grenze zwischen dem Ost- und Weströmischen Reich; im 9. Jahrhundert entlang der Grenzlinie zwischen dem Fränkischen und dem Byzantinischen Reich. Um 925 entstand unter Tomislav ein kroatisches Königreich. Dieses geriet 1102 in eine Personalunion mit dem Königreich Ungarn. In den folgenden Jahrhunderten verlief in Kroatien die Konfliktzone der damaligen Großmächte Venedig, des Habsburgerreiches und des Osmanischen Reiches. Einen eigenen Weg als unabhängiger Kleinstaat mit weiträumigen Handelskontakten schlug die Republik Ragusa ein, mit dem heutigen Dubrovnik als Hauptstadt (bis 1808).
Ab 1527 kam Kroatien mit Ungarn unter die Kontrolle des Habsburgerreiches, bis zu dessen Zusammenbruch am Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918. Darauf folgend war es Teil des serbisch dominierten Königreichs Jugoslawien. Kroatien wurde unter den Ustaša während des Zweiten Weltkriegs 1941 zum faschistischen Satellitenstaat Unabhängiger Staat Kroatien unter deutscher und italienischer Besetzung.
Nach Kriegsende wurde es Teil des neu gebildeten kommunistischen bzw. sozialistischen Jugoslawien unter Josip Broz Tito (1892–1980). Nach Titos Tod und den aufkommenden Konflikten innerhalb Jugoslawiens errang das Land im Kroatienkrieg von 1991 bis 1995 seine heutige Unabhängigkeit als demokratische Republik.