Die Geschichte Westfalens behandelt die Entwicklung dieser historischen Landschaft im Westen Deutschlands.
Der Begriff Westfalen bezeichnete am Beginn seiner Geschichte als Siedlungsgebiet des sächsischen Teilstamms der „Westfalai“ einen einigermaßen klar abgegrenzten historischen Raum. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit gab es zwar starke kulturelle und sprachliche Gemeinsamkeiten innerhalb dieses Gebiets, politisch war es aber seit dem Frühmittelalter territorial zersplittert. Den sächsischen Herzögen gelang es bis zum Ende des alten Herzogtums Sachsen (1180) nicht, eine zentrale politische Ordnung zu schaffen. Als Rechtsnachfolger scheiterten daran auch die Kölner Erzbischöfe, die als Herzöge von Westfalen nur ein vergleichsweise kleines Gebiet im Süden kontrollieren konnten. Die Unterschiede verstärkten sich mit der konfessionellen Spaltung in protestantische und katholische Territorien. Das napoleonische Königreich Westphalen griff zwar auf den Namen zurück, umfasste aber nur einige als westfälisch geltende Gebiete. Erst mit der preußischen Provinz Westfalen entstand ein einheitliches politisches Gebilde. Wie der heutige Landesteil von Nordrhein-Westfalen war die Provinz deutlich kleiner als das „kulturelle Westfalen“ der frühen Neuzeit.