Geschichte von Bosnien und Herzegowina

Die Geschichte von Bosnien und Herzegowina umfasst sowohl die Entwicklung der bosnisch-herzegowinischen Republik als auch die Zeit davor. Nach ersten Besiedlungen wurde das Gebiet Bosnien-Herzegowinas wie der gesamte Balkan Teil des Römischen Reiches. Zur Zeit der Völkerwanderung kamen mehrere Völker in das Gebiet, von denen nur wenige Gruppen dauerhaft blieben. Dies änderte sich zu Beginn des Frühmittelalters, als slawische Völker sesshaft wurden, die anschließend den christlichen Glauben annahmen. Im Mittelalter wechselten sich Phasen von Selbständigkeit und Oberhoheit der Nachbarn Byzanz, Ungarn und Serbien ab. Ende des 15. Jahrhunderts wurde Bosnien-Herzegowina vom Osmanischen Reich erobert und erhielt später den Status einer Provinz. Insbesondere im 16. Jahrhundert konvertierten größere Bevölkerungsgruppen zum Islam.

Ab 1878 eroberte Österreich-Ungarn Bosnien-Herzegowina und annektierte das Gebiet dann 1908 formell. Seine Hauptstadt Sarajevo wurde 1914 Schauplatz des Attentats, das den Ersten Weltkrieg auslöste. Nach dem Weltkrieg wurde Bosnien-Herzegowina Teil des Königreiches Jugoslawien. Im Zweiten Weltkrieg wurde es dann von der deutschen Wehrmacht erobert. Aus dem Partisanen-Krieg gegen diese ging dann die Sozialistische Republik Jugoslawien hervor, in der Bosnien-Herzegowina eine Teilrepublik wurde. Nach Ende des Kalten Krieges folgte Bosnien-Herzegowina dem Beispiel mehrerer anderer Teilrepubliken Jugoslawiens und erklärte sich 1992 für unabhängig. Die darauffolgenden vor allem entlang ethnischer Trennlinien verlaufenden Konflikte eskalierten zum Bosnienkrieg. Dieser wurde erst nach ethnischen Säuberungen der Serben und dem Genozid an Muslimen durch den Dayton-Vertrag beigelegt und Bosnien-Herzegowina blieb als de facto zweigeteilter föderaler Staat erhalten.


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