Giovanni Orseolo

Giovanni Orseolo, in den zeitnahen Quellen Johannes Urseolus (* 984 in Venedig; † 1007 daselbst), war von 1002 bis zu seinem Tod Mitdoge seines Vaters Pietro II. Orseolo. Da wir über keinen anderen Dogen des Frühmittelalters so genau in Kenntnis sind, besteht eine ähnlich günstige Quellenlage auch in Bezug auf seinen Sohn. Dies liegt daran, dass Johannes Diaconus, der Verfasser der Istoria Veneticorum, einem der ältesten venezianischen Geschichtswerke, nicht nur Zeitgenosse war, sondern persönlich in Diensten des Dogen stand und auf höchster diplomatischer Ebene agierte.

Zu den politischen Erfolgen trugen sowohl freundschaftliche Beziehungen zu den Kaisern der beiden Großreiche ihrer Zeit, als auch Eheprojekte seiner beiden Söhne Giovanni (Johannes) und Ottone (Otto) bei, die nacheinander Mitdogen wurden. Der ältere Sohn, Johannes, starb 1007 mitsamt seiner byzantinischen Ehefrau Maria und ihrem gemeinsamen Sohn Basilios, benannt nach ihrem Onkel, dem Kaiser Basilios II., an einer Epidemie („pestilentia“). Der jüngere Sohn, dessen Name auf Kaiser Otto III. zurückging, der sein Taufpate war, folgte seinem Vater statt des älteren Bruders 1009 im Dogenamt. Der überaus einflussreiche Benediktiner Petrus Damiani verurteilte Marias Lebensstil in einem seiner Briefe.


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