Gletscherschliff bei Fischbach am Inn

Gletscherschliff bei Fischbach, im Hintergrund Kranzhorn und Kaisergebirge

Der Gletscherschliff bei Fischbach am Inn zählt zu den am besten erhaltenen Spuren der quartären Vereisung am nördlichen Alpenrand.[1] Der in der Nähe von Fischbach im Landkreis Rosenheim anstehende triassische Wettersteinkalk wurde durch die Bewegung des schuttbeladenen würmzeitlichen Inn-Gletscher ausgeschürft. Der Kalk weist zahlreiche typische Spuren einer glazialen Überformung auf. Gletscherschrammen auf dem Wettersteinkalk entstanden durch Gerölle, die der Gletscher mit sich führte. Das feine Gesteinsmaterial an der Basis des Gletschers polierte die Oberfläche des Kalksteines und bildete zahlreiche Rundhöcker aus.

Fließendes, sediment- und geröllbeladenes Wasser in Strudellöchern und Spalten hinterließ Kolke, Gletschermühlen und Rinnen auf der Oberfläche des Wettersteinkalkes.[2]

  1. Ulrich Lagally: Das Eis hinterließ seine Handschrift - Der Gletscherschliff bei Fischbach am Inn. In: Ernst-Rüdiger Look, Ludger Feldmann (Hrsg.): Faszination Geologie. Die bedeutende Geotope Deutschlands, E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2006, ISBN 3-510-65219-3, S. 146f.
  2. Bayerisches Ministerium für Umwelt (Hrsg.): Geotope in Oberbayern, Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz, Band 6, Augsburg 2008, ISBN 978-3-940009-94-4, S. 161.

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