Das Gottesgnadentum ist eine im spätantiken und mittelalterlichen Europa entwickelte Legitimation der Monarchie, die sich allein auf den vorgeblichen Willen oder die Gnade Gottes stützt, nicht auf die Zustimmung menschlicher Einrichtungen oder Institutionen oder gar auf die des Volkes. Der Begriff, der sich in dem lateinischen Titelzusatz Dei gratia („von Gottes Gnaden“) widerspiegelt, steht insbesondere für das absolutistische Königtum des bis an die Schwelle des 19. Jahrhunderts bestehenden Ancien Régime.