Griechische Vasenmaler waren von der minoisch-mykenischen Zeit bis in die Zeit des Hellenismus tätige Kunsthandwerker. Den Höhepunkt ihres Schaffens erreichten sie mit der attischen Vasenmalerei des schwarzfigurigen und rotfigurigen Stils vom 6. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr., aber auch mit den schwarzfigurigen Vasen Korinths im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. sowie den rotfigurigen Stilen Unteritaliens und Siziliens im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr.
Anders als für Töpfer gibt es keine schriftlichen Zeugnisse, die über den sozialen Status von Vasenmalern berichten. Ebenso fehlt eine schriftliche Überlieferung über die strukturelle Zusammensetzung der Werkstätten. Somit stammen die wissenschaftlichen Erkenntnisse vorrangig aus der archäologischen Forschung und sind meist nur für die gut untersuchten attischen Keramiker einigermaßen zu klären. Bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. scheinen Vasenmaler und Töpfer in vielen Fällen identisch gewesen zu sein. Mit dem großen Erfolg der attischen Keramik im Mittelmeerraum mussten die Strukturen in den Töpfer-Manufakturen für den steigenden Export neu geordnet werden. Da Töpfer schneller arbeiteten als Vasenmaler, benötigten die Werkstätten nun mehr Vasenmaler. Diesen Teil der Aufgaben scheinen jüngere Mitarbeiter, Lehrlinge oder temporär Angestellte übernommen zu haben. Betreiber und Besitzer der Werkstatt indes war der Töpfer.