Ein Gummiharz oder Gummiresina (früher wurden verschiedene Gummiharze auch als Gummi bezeichnet[1]) ist ein Gemische von Harz mit Gummi und kleinen Mengen ätherischem Öl.[2] Gummiharze stammen aus bestimmten Pflanzen.[2] Es handelt sich um kompliziert zusammengesetzte Substanzgemische.[3] Die Harze sind alkohollöslich, das Gummi wasserlöslich.[4]
Beispiele:
- Ammoniacum (Ammoniakharz) aus verschiedenen Doldenblütlern wie Dorema ammonicum, dient zur Herstellung von Kitten[4]
- Asant (Asa foetida, Stinkasant, Teufelsdreck) aus verschiedenen Steckenkräutern wie Ferula foetida, Ferula nartex u. a.[4]
- Euphorbium aus der Wolfsmilchart Euphorbia resinifera[4] und anderen Euphorbia-Arten[5]
- Galbanharz (Galbanum) aus verschiedenen Steckenkräutern wie Ferula galbaniflua, dient u. a. als Kitt (Diamantkitt)[4]
- Bedolachharz (Bdellium)
- Gummigutta (Gummigutt, Gutti) aus Garcinia-Arten, vor allem Garcinia hanburyi[2][6]
- Myrrhe von verschiedenen Balsambaumgewächsen wie Commiphora myrrha, dient als Riechstoff und Mundspülmittel[4]
- Opopanax (Harz) von verschiedenen Opopanax- und Commiphora-Arten
- Sagapenum, Gummiharz von Steckenkräutern (Ferula-Arten), insbesondere von Ferula persica.
- Traganth (Tragakant) von verschiedenen Schmetterlingsblütlern der Gattung, dient als Bindemittel und Zusatz zu Klebemitteln[4]
- Weihrauch (Olibanum) aus verschiedenen Balsambaumgewächsen der Gattung Boswellia[4]
- ↑ Vgl. etwa Ute Obhof: Rezeptionszeugnisse des „Gart der Gesundheit“ von Johann Wonnecke in der Martinus-Bibliothek in Mainz – ein wegweisender Druck von Peter Schöffer. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018, S. 25–38, hier: S. 36 („Galbanum – eyn gummi also genant“).
- ↑ a b c Karl Hiller, Matthias F. Melzig: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-2053-4.
- ↑ Robert Fischer, Theodor Kartnig: Drogenanalyse: Makroskopische und mikroskopische Drogenuntersuchungen. 5. Auflage. Springer, 1978, ISBN 978-3-211-82440-5, S. 435 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c d e f g h Lexikon der Chemie, Eintrag Gummiharze. In: Spektrum.de. Abgerufen im Dezember 2020
- ↑ vgl. etwa Ulrich Stoll: Das „Lorscher Arzneibuch“. Ein medizinisches Kompendium des 8. Jahrhunderts (Codex Bambergensis medicinalis 1). Text, Übersetzung und Fachglossar. (Philosophische Dissertation Würzburg 1989) Steiner, Stuttgart 1992 (= Sudhoffs Archiv, Beiheft 28), ISBN 3-515-05676-9, S. 430.
- ↑ Eintrag zu Gummigutt(i), F. Böckler et al.. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 7. April 2022.