Handlungstheorie (Philosophie)

Als Handlungstheorie wird eine philosophische Theorie bezeichnet, die sich mit dem Handlungsbegriff befasst. Obwohl sich systematisch in der Philosophiegeschichte in Schlüsseltexten der Ethik und der Metaphysik, vor allem im Zusammenhang mit der Problematik der Willensfreiheit und der Verantwortung, Handlungstheorien oder Ansätze dazu ausmachen lassen, ist sie als eigenständige Disziplin erst in der analytischen Philosophie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auszumachen, wobei sie viel mit der Philosophie des Geistes verbindet. Im Fokus der zeitgenössischen Debatten stehen drei thematische Felder: die Natur von Handlungen, Handlungsbeschreibungen und Handlungserklärungen. Im Besonderen befassen sich Handlungstheorien mit Handlungsgründen und Ursachen, mit dem Verhältnis zwischen Ereignissen und Handlungen, mit Intentionen und intentionalen Handlungen, mit der logischen Form von Handlungssätzen, mit sogenannten Basishandlungen und mit der Suche nach einem Ordnungsprinzip menschlicher Handlungsarten. Die Frage der mentalen Verursachung und die Beziehung zwischen dem handelnden Subjekt und der Situation steht dabei häufig im Vordergrund. Während sich die Debatte anfangs darum drehte, ob die Gründe, die das Subjekt für seine Handlung vorbringt, in einer Kausalbeziehung oder einer bloßen Rechtfertigungsbeziehung dazu stehen, stellen spätere Handlungstheorie die Relevanz des Willensaktes für Handlungen ganz in Frage.


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