Heliopolis in Hieroglyphen | ||||
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Iunu Jwnw Iunu | ||||
Säulenkapitell mit Kartuschen des Sethnacht (20. Dynastie) |
Heliopolis (altgriechisch Ἡλιούπολις Hēlioúpolis „Sonnenstadt“; altägyptisch Iunu; alttestamentlich On) war eine altägyptische Stadt in Unterägypten auf dem Stadtgebiet des heutigen Kairo, die bereits ab der prädynastischen Epoche existierte. Nach altägyptischer Vorstellung ist dort die Welt entstanden. Neben den Hauptgöttern Re und Atum wurden ebenso Hathor, Horus und der Mnevis-Stier verehrt. Außerdem handelt es sich bei diesem Ort um den mythologischen Gerichtshof des Sonnengottes Re, das sogenannte Fürstenhaus.[1]
Der Haupttempelbereich liegt heute im Kairener Stadtteil Matariya, jedoch sind die Tempel komplett zerstört. Lediglich der Obelisk von Sesostris I. und die Umfassungsmauern aus dem 2.–1. Jahrtausend v. Chr. stehen noch an ihrem Platz. Unter dem heutigen Stadtteil Arab el-Hisn lag der Verwaltungsbereich des Tempelbezirks. Nördlich, im Stadtteil Arab el-Tawila, befand sich außerdem ein Tempelbezirk des Mneviskultes. Die Nekropole von Heliopolis liegt heutzutage unter den Stadtteilen Matariya-Ost und Ain-Schams-West.[2]
Obwohl die Tempel heute nicht mehr zu sehen sind, lässt sich die Geschichte von Heliopolis anhand der bisherigen Funde rekonstruieren. Der nördliche Verwaltungsbereich wurde in den Jahren von 1976 bis 1981 unter der Leitung von Abdel-Aziz Saleh von der University of Cairo erforscht.[3] Seit 2012 gräbt ein ägyptisch-deutsches Archäologenteam unter der Leitung von Aiman Ashmawy und Dietrich Raue an verschiedenen Stellen im Tempelbereich.[4]