Das Herzogtum Schleswig (dänisch Hertugdømmet Slesvig) entwickelte sich ab etwa 1200 und existierte bis 1864. Es umfasste im Wesentlichen das heutige Nordschleswig (Dänemark) und Südschleswig (der Norden des deutschen Landes Schleswig-Holstein). Hauptort war die Stadt Schleswig, bedeutendste Siedlung Flensburg. Vorläufer des Herzogtums war im frühen Mittelalter das Jarltum Süderjütland (Sønderjylland). Die Herrschaft über das Herzogtum war im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder umstritten und umkämpft.
Schleswig war vor 1864 zusammen mit dem Herzogtum Holstein Teil des multi-ethnischen Dänischen Gesamtstaates. Anders als Holstein gehörte Schleswig als dänisches Reichs- und Königslehen nicht zum Römisch-Deutschen Reich oder Deutschen Bund. Die Grenze zwischen Schleswig und Holstein wurde dabei durch die Flüsse Eider und Levensau markiert. Sprachlich war Schleswig im 19. Jahrhundert gemischtsprachig deutsch-dänisch-nordfriesisch geprägt, wobei sich die dänische und friesische Sprache früher weiter nach Süden erstreckten, dort seit der Frühen Neuzeit aber zunehmend vom Deutschen abgelöst wurden.[1][2]
Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 herrschten Österreich und Preußen gemeinsam über Schleswig und Holstein. Seit der Gasteiner Konvention von 1865 verwaltete Preußen Schleswig und Lauenburg, Österreich regierte in Holstein. Nach dem Deutschen Krieg 1866 wurde Schleswig ein Teil der neuen preußischen Provinz Schleswig-Holstein, die Provinzialregierung hatte ihren Sitz dabei bis 1917 in der Stadt Schleswig. Nach einer Volksabstimmung 1920 wurde das ehemalige Herzogtum in das heute dänische Nord- und das deutsche Südschleswig geteilt. Nordschleswig ist heute Teil der 2007 geschaffenen Region Syddanmark, Südschleswig ist Teil des 1946 gegründeten Landes Schleswig-Holstein.