Die Hinterradschwinge ist Hinterradaufhängung an Motorrädern mit Federung. Sie ist am Rahmen in Fahrtrichtung vor dem Rad („gezogen“) drehbar um eine Achse quer zur Fahrtrichtung gelagert und hat im einfachsten Fall die Form eines einzelnen Tragarms, auf dem das Rad gelagert ist (Einarmschwinge). Verbreitet sind gabelförmige Zweiarmschwingen, die das Rad von beiden Seiten halten. Federn und Stoßdämpfer sitzen in der Regel annähernd senkrecht in der Nähe der Radachse. Außerdem gibt es Cantileverschwingen („Auslegerschwingen“), die sich an der dann eher liegend angeordneten Feder über einen Winkelhebel abstützen. Cantileverschwingen werden auch als räumliches Fachwerk ausgeführt. Sitzt der Motor zusammen mit dem Rad auf der Schwinge, so ist es eine Triebsatzschwinge. Bei moderneren Federungen greift die Feder gelegentlich nicht direkt an der Schwinge an, sondern über ein System aus Hebeln und Schubstangen, um die Federung beim Einfedern härter zu machen (progressive Federung), zum Beispiel bei Hondas Pro-Link.
Bis Mitte der 1930er Jahre waren Motorräder ohne Hinterradschwinge mit Starrrahmen die Regel. In den 1950er Jahren setzte sich die Konstruktion der Hinterradschwinge gegenüber der Ende der 1930er Jahre eingeführten Geradewegfederung bei nahezu allen Motorrädern durch.