Der Begriff Home Rule (englisch etwa für „Selbst-Regierung“) bezeichnet in der angelsächsischen Politikwissenschaft allgemein die Selbstverwaltung durch Gebietskörperschaften.
In besonderem Maße wird er mit dem zentralen Konflikt der Geschichte Irlands innerhalb des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland im späten 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert identifiziert und auf irisch Rialtas Dúchais genannt. Auf irischer Seite entstanden Bestrebungen nach einer Selbstverwaltung innerhalb des Vereinigten Königreichs. Dies führte zu vier „Home Rule“-Gesetzesvorlagen (Home Rule Bills), von denen erst die vierte im Jahr 1920 als Government of Ireland Act in Kraft trat und Irland ohne Nordirland in eine begrenzte Unabhängigkeit entließ.
1998 wurde das Prinzip der Selbstverwaltung in Form der Devolutions-Gesetzgebung (Devolution Acts) auf Wales, Schottland und Nordirland übertragen. Auch deren teilweise Eigenständigkeit wird als home rule bezeichnet.