Hypervisor

Hypervisor, auch Virtual-Machine-Monitor (aus englisch virtual machine monitor, kurz VMM) genannt, ist die Bezeichnung für eine Funktion in modernen Computern, die es erlaubt, eine virtuelle Umgebung (Hardwareressourcen, insbesondere CPU, Speicher, Festplattenspeicherplatz und verfügbare Peripherie) zu definieren, die dann unabhängig von der tatsächlich vorhandenen Hardware als Basis für die Installation von (Gast-)Betriebssystemen dient. Dies geschieht, indem eine abstrahierende Schicht zwischen tatsächlich vorhandener Hardware (und ggf. auf dem System bereits installiertem Betriebssystem) und weiteren zu installierenden Betriebssystemen bereitgestellt wird.

Einige Literatur, insbesondere im Mikrokern-Kontext, macht eine Unterscheidung zwischen Hypervisor und Virtual-Machine-Monitor (VMM). Dort bilden beide Komponenten den Virtualisierungs-Stack eines bestimmten Computersystems. Hypervisor bezieht sich auf kernel-space Funktionalität und VMM auf user-space Funktionalität. Insbesondere in diesen Kontexten ist ein Hypervisor ein Mikrokern, der Virtualisierungsinfrastruktur implementiert, die aus technischen Gründen im Kern laufen muss, wie beispielsweise Intel VMX. Mikrokerne die Virtualisierungsmechanismen implementieren werden auch Microhypervisor genannt.[1][2] Wenn man diese Terminologie auf Linux anwendet, dann ist KVM ein Hypervisor und QEMU oder auch Cloud Hypervisor sind VMMs, die KVM als Hypervisor nutzen.[3]

  1. Udo Steinberg, Bernhard Kauer: NOVA: A Microhypervisor-Based Secure Virtualization Architecture. EuroSys 2010. In: Proceedings of the 2010 ACM European Conference on Computer Systems. Paris, France 2010 (englisch, hypervisor.org [PDF; abgerufen am 28. September 2024]).
  2. Hedron Microkernel. In: GitHub. Cyberus Technology, abgerufen am 27. August 2024 (amerikanisches Englisch).
  3. Cloud Hypervisor. In: GitHub. Cloud Hypervisor Project, abgerufen am 27. August 2024 (amerikanisches Englisch).

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