Ibaditen

Beni Isguen, heilige Stadt der Mozabiten

Die Ibaditen (arabisch الإباضية, DMG al-Ibāḍīya) sind eine religiöse Sondergemeinschaft des Islams, die weder dem Sunnitentum noch der Schia angehört. Von anderen Muslimen werden die Ibaditen den Charidschiten zugerechnet, sie selbst lehnen jedoch diese Zuordnung ab. Allerdings sehen sie sich als Erben der Muhakkima, aus denen auch die Charidschiten hervorgegangen sind.[1] Die Ibaditen folgen einer eigenen Rechtsschule, die sie auf Dschābir ibn Zaid zurückführen. Ihr Name geht auf ʿAbdallāh ibn Ibād zurück, dessen Identität allerdings im Dunkeln liegt.

Die meisten Ibaditen leben heute in Oman auf der Arabischen Halbinsel. Das Sultanat Oman ist auch das einzige Land, in dem sie einen größeren Anteil an der Bevölkerung (ca. 45 %) bilden. Außerdem gibt es kleinere ibaditische Gemeinschaften im algerischen M'zab, auf der tunesischen Insel Djerba, in Libyen im Dschabal Nafusa und in der Stadt Zuwara sowie in den Küstengebieten Ostafrikas. Die Ibaditen in Algerien werden auch Mozabiten genannt. Insgesamt stellen die Ibaditen mit knapp zwei Millionen Anhängern nur eine kleine Minderheit unter den Muslimen dar.

  1. Cuperly: Introduction a l’étude de l'Ibāḍisme. 1984. S. 15.

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