Indianer ist eine Sammelbezeichnung für die Ureinwohner Amerikas. Ausnahmen bilden die Einwohner der arktischen Regionen, die als Eskimos und Aleuten bezeichnet werden. Das Wort geht auf einen Irrtum Christoph Kolumbus’ zurück, der 1492 meinte, nach „Indien“ (was damals Ostasien bedeutete) gelangt zu sein. Die durch den Kolonialismus etablierte Fremdbezeichnung wird im Rahmen von Rassismusdebatten seit den späten 2010er Jahren kontrovers diskutiert.[1]
Auch die so bezeichneten Menschen bewerten den Ausdruck unterschiedlich: Im spanischen Sprachraum wird ‚Indio‘ zumeist abwertend oder sogar als Schimpfwort aufgefasst.[2][3] Im angloamerikanischen Raum bezeichnen sich hingegen manche Angehörige indigener Gruppen im Rahmen einer neuen panindianischen Identitätsfindung selbst als (American) Indians. Ein bekanntes Beispiel ist das American Indian Movement. Auch der deutschen Übersetzung „Indianer“ wird in der öffentlichen Diskussion oftmals eine diskriminierende Konnotation angedichtet, die von Fachleuten sowie vielen „Betroffenen“ in der Regel nicht geteilt wird. So kann Indianer nicht mit Inder verwechselt werden, hat keine koloniale Vorgeschichte und keinen rassistischen Anklang.
Heute sind sowohl in den ehemals spanischen und portugiesischen Kolonien Amerikas wie auch in den Vereinigten Staaten und Kanada andere zusammenfassende Begriffe in Gebrauch, so beispielsweise Native Americans, Indígenas, Peuples autochtones oder First Nations.
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